Velbert. Die Velberter Künstler SG Koezle und Willy Oster arbeiten seit 20 Jahren zusammen. Aktuell erobern sie mit ihren Werken zahlreiche Ausstellungen.
Schon 20 Jahre arbeitet das Velberter Künstlerduo aus Willy Oster und SG Koezle in dem Projekt Oster + Koezle zusammen. Der gelernte Fotograf Koezle dokumentierte zunächst die Installationen und die Malerei des Malers Willy Oster in verlassenen Räumen, daraus entstand die Zusammenarbeit.
Die ersten gemeinsamen Werke wurden 1999 bei der Großen Kunstausstellung NRW in Düsseldorf gezeigt. Ein Kreis, der sich nun schließt: Auch heute sind Werke der Künstler bei der wichtigen Kunstschau vertreten. Was darüber hinaus bemerkenswert ist: Aktuell werden Werke der Künstler parallel in fünf Ausstellungen gezeigt.
Selbst in London stellen die beiden aus
SG Koezle freut sich: „Wir sind gerade in verschiedenen Galerien und Ausstellungen vertreten, auch die Lisa Norris Gallery in London ist dabei. Wir freuen uns sehr über die Aufmerksamkeit, die unsere Arbeiten dieses Jahr bekommen.“ Besonders beeindruckend ist die große Werkschau „raum+störung“, die aktuell und seit dem 17. Mai im Alten Straßenbahndepot in Jena zu sehen ist.
Im Jahr des Bauhauses hat sich die Friedrich-Schiller-Universität in Jena für eine Zusammenarbeit mit den Künstlern entschieden, weil die Arbeiten der beiden Velberter enge Verwandtschaft mit den Ideen des Bauhauses zeigen. Doch was genau haben die Arbeiten der Künstler genau mit dem Bauhaus zu tun? Künstler Koezle erklärt: „Es geht um die Reduktion auf das Wesentliche. Weniger ist mehr. Wir wollen die Essenz eine Raumsituation herausarbeiten.“
Bis zu drei Quadratmeter große Werke
Im Industriedenkmal sind 92 Werke der Künstler aufgestellt, dabei reicht das Format der Arbeiten von sehr klein bis zu mehr als drei Quadratmeter. Was der Betrachter auf den Bildern sieht, wirkt teilweise sehr abstrakt, lässt Raumbezüge erkennen oder stellt scheinbar ein Objekt in den Vordergrund.
In ihren verschiedenen Serien setzen sich die Künstler auf unterschiedliche Arten mit vorgefundenen Raumsituationen auseinander, die fotografiert und danach von Oster und Koezle digital bearbeitet werden.
Motive sind Museumsbauten und Industriegebäude
Um interessante Architekturfotografien als Ausgangsmaterial zu finden, trägt Fotograf Koezle seine Kamera immer bei sich. Oft findet er seine Motive in modernen Museumsbauten oder Industriegebäuden. „Dabei interessieren uns Durchgänge oder Ecken. Also nicht unbedingt das, was für andere Menschen auf den ersten Blick spannend erscheint.“
Die Architektur ist immer Grundlage der digitalen Überarbeitung und Veränderungen im Werkprozess. Koezle betont: „Dabei spielen wir mit der Wahrnehmung des Betrachters, der unsere Arbeiten auf den ersten Blick oft grafisch wirken und erst bei genauerer Betrachtung Bezüge zur Raumarchitektur verraten.“ Den Fokus auf Raumsituationen zeigen die Namen der Serien, an denen die Künstler arbeiten: rooms, perspectives und architectures.