Velbert.. Spendenbereitschaft von Bürgern, Vereinen, Stiftungen und Firmen hat für den Schwerbehinderten Elsner ein kleines Wunder bewirkt
Wie ein Prominenter wurde Jörg Elsner am vergangenen Wochenende beim Mieterfest der Baugenossenschaft Niederberg empfangen, als er mit seinem von der Firma Elwitec geliehenen Therapierad in Birth auftauchte. „Unser immer hungriger Jörg wurde nach allen Regeln der Kunst mit Kuchen und Getränken verwöhnt“, erzählt Anke Walther, seine Betreuerin vom Verein Pro Mobil. Der Vorsitzende Manfred Hoffmann fand gute Worte in seiner Ansprache und die gerührten Festbesucher zeigten, wie sehr sie den 42-Jährigen nach seinem Schicksalsschlag ins Herz geschlossen haben. Rund 600 Euro kamen für Jörg allein auf dem Mieterfest zusammen.
Sonderanfertigung von Elwitec
Am 23. Juli war dem spastisch gelähmten Velberter vor einer Arztpraxis das Dreirad gestohlen worden – und in Folge der Berichterstattung über den verzweifelten Mann, der ohne das Rad kaum sein ohnehin eingeschränktes, jedoch eigenständiges Leben führen kann, setzte eine Welle der Hilfsbereitschaft ein. WAZ-Leser meldeten sich in der Redaktion und empörten sich über die Welt, in der Behinderte bestohlen werden. Leser, Stiftungen, Vereine und Firmen öffneten ihre Geldbörsen, um dem gebürtigen Solinger, der seit 2003 in der Obhut von dem Verein Pro Mobil lebt und seit Jahresbeginn auch selbstständig wohnt, zu helfen. „Denn ohne finanzielle Hilfe“, daran ließ Betreuerin Anke Walther keinen Zweifel, „wird sich Jörg Elsner niemals ein neues Therapiefahrrad leisten können.“
Vorläufig letzter Akt der Geschichte um Jörg Elsner, der zunächst zum Opfer gewissenloser Diebe wurde und dann die ganze Kraft von Mitgefühl und Solidarität seiner Mitmenschen erfahren durfte: Zu Wochenbeginn hatten Elsner und Anke Walther einen Termin bei der Firma Elwitec für Elektromobilität an der Konrad-Zuse-Straße. Der Kassensturz der Spendenaktion hatte die stolze Summe von 4557 Euro ergeben, was lässt sich da für Elsner machen? „Mit den Fachleuten von Elwitec haben wir vereinbart, dass Jörg für diesen Betrag ein mit elektrischer Motorkraft unterstütztes Therapiefahrrad bekommt, das genau auf seine körperlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist“, berichtet Anke Walther. Bis die Sonderanfertigung übergeben werden kann, darf Jörg sein Leihrad behalten.
Bitte um technische Hilfe
Ein technische s Problem gilt es übrigens am Ende noch zu lösen: Damit Jörg Elsner sein künftiges neues Therapierad ohne Furcht vor erneutem Verlust an der Straße oder vor Arztpraxen oder Supermärkten parken kann, benötigt er eine Wegfahrsperre, die auch von Spastikern wie ihm bedient werden kann. „Da sprechen wir Tüftler an, die im Kontakt mit Jörg eine technische Lösungsmöglichkeit entwickeln können“, bittet Anke Walther um Hilfe.