Velbert. Von innen nach außen arbeiten sich die Verantwortlichen des Velberter Tierheims bei der Sanierung voran. Hilfe könnte der Trägerverein im Garten brauchen, denn dort wächst den Mitgliedern die Arbeit buchstäblich über den Kopf. Das Vertrauen in die Institution scheint aber wieder da zu sein.



Petra Mittelstenscheidt vom Vorstand des Tierschutzvereins Velbert-Heiligenhaus hat eine anschauliche Beschreibung dessen, was ihr Verein seit ein paar Jahren treibt: „Wir arbeiten uns von innen nach außen!“ Das stimmt auffällig. Nachdem das Kreisveterinäramt im Mai 2013 wieder den Komplettbetrieb des Tierheims freigegeben hatte, wurde für die interessierte Umwelt sichtbar, welche Kraftakte und Säuberungen an Gehegen wie Vereinsstrukturen unternommen worden waren, um verspieltes Vertrauen zurückzugewinnen.

Vertrauen ist wieder da

Eine wichtige Investition in die Zukunft war die Einstellung von Ramona Rentenatus als Tierheimleiterin, die im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin über die vom Amt verlangte Sachkunde zur Pflege von Tieren verfügt. Beim Ortstermin ist sie am frühen Vormittag gerade dabei, die Boxen der Hunde mit viel Wasser zu säubern – der in Tierheimen oft anzutreffende strenge Geruch ist hier fast völlig verschwunden. Auch das zweite Hundehaus ist mittlerweile fertiggestellt.

Das Vertrauen in die Kompetenz der Einrichtung an der Langenberger Straße ist offenbar wieder zurückgekehrt. Es gibt wieder Spenden, und Petra Mittelstenscheidt hat ihre Kreativität in den Entwurf von Handzetteln einfließen lassen, auf denen sie nach Gassigängern für die Hunde, Hobbyhandwerker für das Tierheimgebäude oder Transporter für Tierfutter sucht.

„Und weil uns der Garten über den Kopf wächst, wären Inhaber von grünen Daumen auch gerne bei uns gesehen“, merkt Petra Mittelstenscheidt an; auch für dieses Problem hat sie Handzettel angefertigt. In der Tat, das weitläufige Außengelände des Tierheims gleicht in den Randlagen einem Dschungel. Die Brennnesseln und Gräser stehen mannshoch, Richtung Autobahn ist, etwas tiefer gelegen, eine Fläche, mit der der Tierschutzverein aktuell plant: „Hier sollen demnächst fünf Freilaufflächen entstehen für Hunde“, informiert Mittelstenscheidt. Sie berichtet von Langzeitbewohnern unter den Hunden, die – säßen sie überwiegend in ihren Zwingern – zunehmend Stress ausgesetzt sind. „Die Auslaufflächen dienen der Bewegung und der Aufnahme von Sozialkontakten“, erläutert sie. So werde der Stress abgebaut.

Projekt der Vereinsvorsitzenden

Das Projekt mit den Freilaufflächen für Hunde wird besonders durch die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Claudia Michel, vorangetrieben. In diesem Sommer sollen die Arbeiten daran beginnen, „wir waren nur der Meinung, dass wir bei den Verbesserungen am Heim nicht alles gleichzeitig beginnen sollten“, erklärt Petra Mittelstenscheidt.