Langenberg.. Beim Spazierengehen entdeckte Frank von Hagen vor Jahren an einer Brücke über den Hardenberger Bach ein Relikt des 1. Weltkriegs. Jetzt legte er den fast verschwundenen Schriftzug frei. Auch er soll in der Ausstellung zu sehen sein, die der Arbeitskreis Alt-Langenberg für September plant.
Eigentlich stieß er nur zufällig auf diese Spur, die der 1. Weltkrieg in Langenberg hinterließ. Eine fast vergessene Spur: „Man konnte denn Schriftzug nur sehen, wenn die Sonne darauf schien“, erzählt Frank von Hagen. Vor Jahren entdeckte der Langenberger zufällig beim Spazierengehen die Inschrift auf der alten Eisenbahnbrücke, die unterhalb der Spindel über den Hardenberger Bach spannt.
Damals nahm sich von Hagen vor, was er jetzt in die Tat umsetzte: Zum Jahrestag der Ereignisse legte er den fast unkenntlich gewordenen Schriftzug wieder frei, machte ihn mit frischer Farbe wieder deutlich sichtbar. „Am Mobilmachungstage 1.8.’14“ ist nun wieder gut lesbar, wann dieses Brückenbauwerk errichtet wurde – an jenem Tag, an dem in Deutschland der 1. Weltkrieg losbrach.
Zunächst störte das Hochwasser
„Eigentlich hatte ich das ja schon vor drei Wochen erledigen wollen“, berichtet von Hagen, als er jetzt auf einer Leiter im Hardenberger Bach stehend die Buchstaben mit frischer Farbe nachzog, die beim Bau der Brücke vor 100 Jahren offensichtlich aus dem frischen Beton herausgeschnitten worden waren. „Aber damals musste ich die Aktion kurzfristig verschieben – der Bach damals führte Hochwasser, das war zu gefährlich.“
Arbeitskreis Alt-Langenberg informiert
Um seine Entdeckung nicht nur wieder sichtbar zu machen, sondern dauerhaft für die Nachwelt zu sichern, wandte sich von Hagen auch an den VHS-Arbeitskreis Alt-Langenberg. „Die machen demnächst eine Ausstellung zum Thema 1. Weltkrieg, in der soll auch die Inschrift auf der Eisenbahnbrücke dokumentiert werden.“
Kooperation mit der Stadt
„Wir planen diese Ausstellung gemeinsam mit Christoph Schotten vom Stadtarchiv und Dr. Ulrich Morgenroth vom Schlossmuseum“, bestätigte Barbara Brombeis, Leiterin des Arbeitskreises, der inzwischen schon seit 60 Jahren Langenbergs Stadtgeschichte erforscht und dokumentiert.
Premiere im Erdgeschoss
Platz finden wird diese Ausstellung zum 1. Weltkrieg übrigens nicht in der heimatkundlichen Sammlung im 1. Stock des Alten Rathauses, sondern im Erdgeschoss: „Die Stadt stellt uns dafür den großen Raum zur Verfügung, den das städtische Servicebüro mit seinem Umzug in die Donnerstraße 13 geräumt hat“, sagt Barbara Brombeis, die lobt: „Wir werden da von der Stadt sehr unterstützt .“
Auch Feldpostbriefe sollen gezeigt werden
Zur Ausstellung selbst will die Arbeitskreis-Leiterin noch nicht so viel verraten. „Wir sind noch in der Konzeptionsphase“, gibt sie sich da eher zurückhaltend. So viel allerdings verrät Barbara Brombeis doch schon: „Es wird keine Ausstellung, die sich im Großen mit dem 1. Weltkrieg befasst. Wir wollen stattdessen zeigen, wie sich dieser Krieg auf Langenberg und die Menschen hier ausgewirkt hat.“.So sollen zum Beispiel auch Feldpostbriefe ausgestellt werden, in denen Langenberger von ihren ganz persönlichen Erlebnissen mit den Kriegsgräueln berichten.