Sprockhövel. Mit dem Heimatpreis würdigt die Stadt Sprockhövel das besondere Engagement einzelner oder von Vereinen für die Allgemeinheit im Stadtgebiet.

Beim Neujahrempfang der Stadt Sprockhövel sind auch in diesem Jahr wieder Menschen und Vereine ausgezeichnet worden, die für den Zusammenhalt in Sprockhövel Besonderes geleistet haben. Und das sind die Trägerinnen und Träger des Heimatpreises.

Im Dienste des Sozialen und der Gesundheit

Bürgermeisterin Sabine Noll (2.v.l.) und ihre drei Stellvertreter würdigten auf dem Neujahrsempfang die Preisträgerinnen und Preisträger des Heimatpreises Sprockhövel.
Bürgermeisterin Sabine Noll (2.v.l.) und ihre drei Stellvertreter würdigten auf dem Neujahrsempfang die Preisträgerinnen und Preisträger des Heimatpreises Sprockhövel.

Den ersten Preis beim Heimatpreis hat eine Jury dem Förderverein Lesezeichen zugeschrieben. Die Vorsitzende ist Monika Klene, und sie ist sehr froh über diese Auszeichnung. Der Förderverein unterstützt die Stadtbücherei in Sprockhövel, „doch in der Coronazeit war das fast unmöglich“, erinnert sich die Vorsitzende. Doch dann ging es wieder aufwärts, der Verein konnte wieder Veranstaltungen anbieten. „Wir sind mit 32 Mitgliedern jetzt kein großer Verein, aber wir wachsen“, stellt Klene zufrieden fest. Drei Neuzugänge habe es im vergangenen Jahr gegeben. Die Aufgabe des Fördervereins umschreibt Monika Klene so: „Wir unterstützen die Stadtbücherei, ermöglichen durch Erträge unserer Vorträge, Autorenlesungen und durch Mitgliedsbeiträge zusätzliche Anschaffungen von Büchern und Medien“, berichtet Klene. Seit einiger Zeit bietet der Förderverein auch Diskussionsveranstaltungen an. Zur nächsten, die am Donnerstag, 27. Februar, von 19 bis 20.30 Uhr in der Heimatstube an der Hauptstraße stattfindet, lädt der Förderverein herzlich ein: „Es wird um das Thema Heimat gehen, ob es ein noch zeitgemäßer Begriff ist und inwiefern er rechtspopulistisch missbraucht worden ist.“ Wer dabei sein möchte, meldet sich unter stadtbuecherei@sprockhoevel. de oder 02339 917-152 an.

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Der Sprockhöveler Harmutmut Kroll ist 80 Jahre alt und fit wie ein Turnschuh. Doch ganz so ist es der Zweitplatzierte beim Heimatpreis der Stadt Sprockhövel nicht, Hartmut Kroll hat gesundheitlich eine problematische Vorgeschichte. Und gegen die Folgen kämpft er an, macht Sport und wandert. Freitags früh um 9 Uhr versammelt er auf dem Parkplatz vor dem Sportverein meist so um die 25 Personen, die auf Einladung des größten Sportvereins Sprockhövels auf Wanderung gehen. Fünfeinhalb Kilometer, „nichts langes also, aber die Regelmäßigkeit ist wichtig“, sagt Hartmut Kroll. Regelmäßigkeit bei der Bewegung. Das ist es, sein Rezept. Vor gut 30 Jahren hat der Mann, der aus Bielefeld stammt, hier in Sprockhövel als Radfahrer einen sehr schweren Verkehrsunfall gehabt. Der dringende Rat der Ärzte damals: Bewegung, die Muskulatur stärken, um den Fehler im Gerüst aufzufangen. Und das hat Hartmut Kroll beherzigt. Und weil Alleinsport jeder Geselligkeit entbehrt, hat er sich gezielt Vereinen angeschlossen. „Bei der TSG Sprockhövel arbeite ich als Übungsleiter für Schwimmen und Prellball“, berichtet er. Und er ist tätig im Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel. „Das ist auch ein Engagement, bei dem ich mich für meine neue Heimat Sprockhövel einsetzen möchte“, sagt Kroll. Für das kleine Juwel des Vereins, die Heimatstube, krempelt er auch schonmal die Ärmel hoch und räumt auf. Und es gibt noch eine weitere Aktivität, die erwähnt werden muss, wenn die Rede auf Hartmut Kroll kommt: Für den Heimatverein hat er auch Verantwortung bei der Pflege der Bergbauwanderwege übernommen, ist Pate für den Wanderweg Herzkamper Mulde.


Hartmut Kroll vor dem Start seiner Freitagswanderung auf dem Parkplatz der TSG Sprockhövel.
Hartmut Kroll vor dem Start seiner Freitagswanderung auf dem Parkplatz der TSG Sprockhövel.

Die Ortsgruppe Hattingen/Sprockhövel des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat den dritten Platz beim Heimatpreis der Stadt Sprockhövel belegt. Im April 2023 konnte die Ortsgruppe durch Preisgelder und Spenden eine E-Rikscha akquirieren und bedient seit dem als Mitglied von Radeln ohne Alter (RoA) wochentäglich Hattinger und Sprockhöveler Senioren-Einrichtungen mit kostenlosen Rikscha-Fahrten in der warmen Jahreszeit. Im Februar 2024 ermöglichte die großzügige Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie die Anschaffung einer zweiten Rikscha, um noch mehr Bewohnerinnen und Bewohnern von Seniorenzentren und Altenwohnheimen spannende Ausfahrten mit Wind in den Haaren zu ermöglichen. Seit April 2023 werden wöchentlich zahlreiche Rikschafahrten in Hattingen und Sprockhövel angeboten. Mehr als 40 ehrenamtliche Rikschapiloten engagieren sich regelmäßig für „Radeln ohne Alter“, dem Projekt Senioren-Rikscha Hattingen-Sprockhövel. Wöchentlich können sich zwischen Mai und September etwa 90 Seniorinnen und Senioren an Ausflügen durch die Heimat erfreuen. Eine willkommene Abwechslung vom oftmals nicht ganz so unterhaltsamen Alltag, wie die begeisterten Reaktionen der jährlich etwa 2000 Fahrgäste immer wieder bescheinigen. Durch die Kooperation der Teams der Pfarrei St. Peter und Paul und der Initiative „Radeln ohne Alter“ im gemeinsamen Projekt Senioren-Rikscha Hattingen-Sprockhövel kommen inzwischen die Bewohner von 15 Hattinger und Sprockhöveler Einrichtungen in den Genuss kostenfreier Rikschafahrten.