Sprockhövel. Ehen vor Gericht: Ein 35-jähriger Mann aus Sprockhövel musste sich wegen Körperverletzung und sexueller Übergriffigkeit verantworten.
Im April 2024 eskalierte an einem Wochenende ein Streit unter Eheleuten. Der Ehemann wurde der Körperverletzung und sexueller Übergriffe angeklagt. Jetzt wurde dieses Urteil gefällt.
Wie das Gericht es sah
Der Mann (35) wurde der doppelten Körperverletzung, davon einmal im Verbund mit sexueller Übergriffigkeit, schuldig gesprochen und erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Ob der Mann seine Frau tatsächlich vergewaltigte, ließ sich nicht feststellen. Geladen waren unter anderem die beiden Gynäkologinnen, die die Frau nach der Anzeige des Vorfalls bei der Kriminalpolizei in einer Wuppertaler Klinik untersuchten. Die Tatsache, dass sich acht Stunden nach der angezeigten Tat nach Aussagen der Frauenärztinnen keinerlei Spuren von Gewalteinwirkung im Genitalbereich gefunden haben, machten die Anschuldigung der Vergewaltigung unbeweisbar. Sexuell übergriffig sei der Mann aber durch die Androhung einer solchen bei ausbleibender Gefügigkeit und Herunterziehen des Slips zweifellos gewesen.
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Während der Streitigkeiten hatte die Frau mehrfach das Handy ihres Mannes an sich genommen, um dessen Korrespondenz mit anderen Frauen zu sichten. Irgendwann habe der Sprockhöveler im Streit „jegliches Maß verloren“, so der vorsitzende Richter, und seine Frau geschubst und geschlagen. Durch die so verursachten Stürze habe sie sich die dokumentierten Verletzungen zugezogen. Auch am darauffolgenden Tag setzten sich die Streitigkeiten fort, wieder wurde der Mann handgreiflich. Im Zusammenhang mit diesen Tätlichkeiten wurde der Mann sexuell übergriffig.
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Bei Zeugenbefragungen an vorhergehenden Verhandlungstagen war deutlich geworden, dass neben der Penetranz der Ehefrau, in den Handynachrichten ihres Partners lesen zu wollen, auch die Tatsache eskalierend wirkte, dass sie ihren Mann geohrfeigt und am Bart gerissen hatte. Laut Aussagen der Frau gegenüber der Kripo sei ihr Mann allerdings den beiden gemeinsamen Kindern gegenüber nie gewalttätig gewesen.