Sprockhövel. Wicke-Firmenvertreter und ein Gärtnereibetrieb haben ein Sammelsurium von 3000 Bäumen auf 5600 Quadratmetern in Sprockhövel gepflanzt. Warum nur?

Die Richtschnüre mit den kleinen roten Perlen sind gezogen, die ersten Exemplare der insgesamt 3000 Laubbäume, die die Firma Wicke in Sprockhövel pflanzen lässt, sind in der Erde. Gut zehn Tage braucht Landschaftsgärtner Christian Vesper mit seinem Team, um den kompletten Jungwald anzupflanzen. Wie es dazu kam.

Lange nach der richtige Fläche gesucht

Weil Stephan Schlösser, Geschäftsführer der Firma Wicke in Herzkamp auf seinem Firmengelände ein Hochregallager errichtet, muss das Unternehmen andernorts Ausgleich für die verbrauchte Fläche schaffen. „Die Suche nach einer passenden Fläche war nicht einfach“, erläutert Stephan Schlösser einen Prozess, der über ein Jahr gedauert hat. Schließlich habe sich aber ein Eigentümer bereit erklärt, seinen Acker in Waldfläche umzuwandeln, erläutert der Wicke-Chef.

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Auch andere Flächen hätte das Unternehmen angeboten, aber Forst und Wald habe die Flächen nicht genehmigt, kennt Anke Kubis die Kriterien, die für die Erlaubnis notwendig waren: „Eine Inselanpflanzung war nicht genehmigungsfähig, es sollte ein vorhandener Wald erweitert werden, eine andere Fläche sollte dem Wild vorbehalten bleiben“, beschreibt sie die Anforderungen des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Eine Fläche zu finden, sei auch deshalb nicht einfach gewesen, weil in der Wertebemessung Ackerland vor Wiese und Wald das wertvollste Land ist, und wenn eine Ackerfläche erst einmal als Wald umgenutzt wird, ist dieser Prozess nicht mehr rückgängig zu machen, erläuterte sie.

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Als die Fläche zur Verfügung stand, hieß es, die 3000 Laubbäume in einer Forstbaumschule am Niederrhein abzuholen. Nieselregen und unter zehn Grad – das sei ideales Pflanzwetter, befand Christian Vesper und erklärte Stephan Schlösser, wie er die jungen Bäume einpflanzen solle: „Den Setzling in das Pflanzloch stellen, etwas Erde, etwas Humus dazu geben, dann etwas schütteln, damit die Erde auch zwischen die Würzelchen gerät“, erklärte der Landschaftsgärtner. Dann holte er mit dem Stiefel weitere Erde heran, bevor er die „Baumpflanzer“ der Firma Wicke anwies, die Erde um den jungen Baum mit dem Absatz zu verdichten. In einem Berg mit guter schwarzer Erde lagerten die Bünde junger Bäume, die, wurzelnackt, keinen Frost abbekommen dürfen, solange sie nicht eingepflanzt sind. Bevor die nur fingerdicken Stämmchen der Bäume, die immerhin schon fünf Jahre alt sind, in den Boden gesteckt werden, kappte ein Mitarbeiter die Wurzeln, um das Wurzelwachstum anzuregen.

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Eine Richtschnur mit Perlen markierte Reihe und Pflanzloch, und so kamen nach und nach zahlreiche Eichen im Wechsel mit Linden und Hainbuchen an ihren neuen Standort. Richtung Waldrand wurden Weiß- und Schwarzdorn gesetzt, und auch die Kornelkirsche und Wildbirnen wurden gepflanzt. Bis ein Wald entstanden ist, dauere es jetzt zehn Jahre, erläuterte Christian Vesper. „Die Buche hat, wenn sie groß ist, einen Kronenumfang von etwa 50 Metern und ist dann ein guter CO²-Spender. Um die jungen Bäume zu schützen, wird noch ein Wildzaun gebaut, um die Schonung vor Verbiss zu schützen.

Aufforstungsprojekt beinhaltet noch mehr

„Wir gehen weit über die Anforderungen hinaus und pflanzen über 3000 Bäume und Hecken auf einer Fläche von 5600 Quadtratmetern Sprockhövel. Mit diesem Aufforstungsprojekt setzen wir ein klares Zeichen für den Klimaschutz und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume. Jeder Baum ist ein Schritt in die richtige Richtung – sei es zur Bindung von CO₂, zur Schaffung von Lebensräumen für Tiere oder zur Verbesserung der Luftqualität.“

Förderung von Nachhaltigkeit

Neben der Pflanzung einheimischer Baumarten umfasst das Projekt auch langfristige Maßnahmen zur Pflege und Erhaltung der neu geschaffenen Wälder. So wird sichergestellt, dass die jungen Bäume optimal gedeihen und eine stabile Grundlage für kommende Generationen bilden. Das Aufforstungsprojekt ist Teil eines umfassenden Umweltprogramms von Wicke, das weitere Initiativen zur Förderung von Nachhaltigkeit beinhaltet“, stellt Stephan Schlösser die Aktion in einen größeren Zusammenhang.