Sprockhövel. Preis für früh übernommene Führungsverantwortung. Passanten loben regionale, international erfolgreiche Produkte der Sprockhöveler Destillerie.

Seit fünfzehn Jahren leitet sie maßgeblich die Geschicke der Brennerei und Destillerie Habbel, und das schon in vierter Generation: Michaela Habbel hat zahlreiche der erfolgreichen Produkte der Sprockhöveler Brennerei zusammen mit ihrem Team selbst entwickelt und dafür immer wieder internationale Preise bekommen. Jetzt wurde sie in Frankfurt am Main als Nachwuchsunternehmerin ausgezeichnet.

Getränkebranche würdigt die Jüngeren

Bei einem Kongress der Getränkebranche, einem Verbund von Brauereien, Herstellern von Fruchtsäften, Mineralbrunnen und Spirituosen, sind jetzt junge Talente unter 40 Jahren gewürdigt worden, die bereits Führungsverantwortung übernommen und ihre Unternehmen erfolgreich weiterentwickelt und modernisiert haben. „Erstmals in diesem Jahr war die Kategorie Spirituosen dabei“, berichtet die Sprockhövelerin Michaela Habbel. Das war die Voraussetzung dafür, dass auch aus diesem Bereich Unternehmensleistungen gewürdigt werden konnten.

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Der Juryentscheid fiel auf die 1988 geborene Habbel, sie ist 2011 ins Familienunternehmen eingestiegen und im Betrieb an der Gevelsberger Straße seit 2020 alleinige Geschäftsführerin. „Es wurde uns vermittelt, wie wichtig in der heutigen Zeit Familienunternehmen sind“, berichtet Michaela Habbel im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Auszeichnung mit dem „Goldenen Spund 2024“ bedeute ihr viel: „Es ist das allererste Mal, dass ich als Person einen Preis bekommen habe“, sagt sie. Und doch sei ihr sehr klar, dass ihr Team in der Brennerei die Würdigung ebenfalls verdient habe, „denn ohne die Kolleginnen und Kollegen wäre dieser Erfolg gar nicht möglich gewesen“, so Michaela Habbel.

Michaela Habbel (l.) bekommt den „Goldenen Spund 2024).
Michaela Habbel (l.) bekommt den „Goldenen Spund 2024). © Ralf Ziegler

Die Auszeichnung wird die Sprockhövelerin in ihrer Arbeit beflügeln, dazu beitragen, dass die Produktpalette an Getränken weiter wachsen wird. Auf nationaler wie internationaler Bühne hat die Destillerie und Brennerei Heinrich Habbel aus Sprockhövel längst einen sehr guten Ruf. Doch wie sieht es vor der Haustür aus, wie stehen die Menschen in Sprockhövel zu den Produkten aus ihrer Stadt? Wir haben Passanten in Haßlinghausen und Niedersprockhövel dazu befragt.

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„Ich finde es sehr interessant, was da an der Stadtgrenze hergestellt wird“, sagt Ortwin Bergmann. Von außen wirke die Destillerie wie noch vor hundert Jahren, „das hat eben Tradition.“ Besonders die zahlreichen Liköre haben es den befragten Sprockhövelern angetan. „Als ich dann noch gelesen habe, dass viele der verarbeiteten Früchte dafür im Habbel-Garten wachsen, war ich echt begeistert“, sagt Brunhilde Schmidt. Karsten Hall hat kürzlich das Haßlinghauser Herbstfest besucht und bei Habbel eine Führung mitgemacht. „Das ist Qualitätsarbeit, die mich echt überzeugt hat“, sagt der Gevelsberger. Da müsse man nicht viel von trinken, um ein wirkliches Genusserlebnis zu haben. „Ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol und schon gar nichts Hochprozentiges“, betont Serpil Tonscheid. Aber sie sehen wohl ein, dass die „schönen Flaschen“ aus der Brennerei eine Art Kulturgut seien.

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„Die Habbel hat sich echt reingekniet“, lobt Torsten Grass. Für solche Unternehmerpersönlichkeiten habe er nur Respekt. Außerdem erinnert er sich daran, dass die Destillerie während der Corona-Zeit auch Alkohol für Desinfektionsmittel hergestellt habe, um die hygienische Situation zu verbessern. „Das war schon ein starkes Zeichen für Verbundenheit mit der Gesellschaft.“