Sprockhövel. Nach langem Verständigungsprozess haben zwei Architekten Vorschläge für die künftige Gestalt der Sprockhöveler Kirche St. Januarius gemacht.

Einen Entwurf, wie die Niedersprockhöveler Kirche St. Januarius in Zukunft aussehen könnte, haben die Architekten Gido Hülsmann und Daniel Leseberg vom Bochumer Büro soan rund 60 Gemeindemitgliedern und weiteren Interessierten vorgestellt und gemeinsam mit Pfarrer Holger Schmitz die zahlreichen Fragen der Gäste beantwortet. In den Händen der Architekten ist unter Berücksichtigung der Ideen, Wünsche und Eingaben von Gemeindemitgliedern aus mehreren Workshops und anderen Treffen ein Entwurf von sakralem und Gemeinderaum unter einem Dach entstanden, bei dem der Kirchraum nun symmetrisch ist.

Helle Hölzer im Kirchraum

Würde besagter soan-Entwurf umgesetzt, stünden Besucher, die durchs Hauptportal das Gotteshaus betreten, in einem von hellem Holz, wie zum Beispiel Douglasienholz, geprägten Kirchraum. Er nehme, so Leseberg, die ursprüngliche „Scheunenkirchen“-Architektur aus der Gründungszeit der Kirche auf. Durch einen Spitzbogen an Stelle des jetzigen Leichtbauornaments im Bereich des bisherigen Altars fiele der Blick der Besucherinnen und Besucher auf den „lichten Ort für das Wort“, wie Architekt Gido Hülsmann den im soan-Entwurf weiß geputzter Bereich nennt. Er könne als Taufraum oder für Wortgottesfeiern genutzt werden.

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Der Altar würde, statt wie bisher vor den Stufen dieses Chorraums, nun in der Mitte der Kirche angeordnet. Dem Entwurf folgend könnten in der Messe der Zelebrant am Altar und die Gemeinde gemeinsam in diesen „lichten Ort“, in Richtung Osten danken, so Hülsmann. Denn die von den Architekten vorgeschlagene U-Form der Bestuhlung würde sich in diese Richtung öffnen, „also in empfangender Geste“, wie er es formuliert.

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Der besondere architektonische Punkt, der den Fortbestand der Kirche St. Januarius sichern soll, ist allerdings die linke Wand des Kircheninnenraums. Die Wand mit vier Flügeltüren trennt und verbindet gleichermaßen den rund 220 Quadratmeter großen Kircheninnenraum und diesen rund 110 Quadratmeter großen Gemeindebereich. „mit diesen Türen entsteht eine Durchlässigkeit zwischen den beiden Räumen“, sagt Gido Hülsmann.

In die umgebauten Kirche wird der Gemeindebereich integriert.
In die umgebauten Kirche wird der Gemeindebereich integriert.

Die reine Umbauzeit schätzt Gido Hülsmann auf neun bis zwölf Monate. Die Planungsphase würde vermutlich etwa zwei Jahre dauern. Die aktuelle Kostenschätzung für den Umbau liegt bei rund 970 000 Euro. „Der größte Teil der Finanzierung wird durch die Pfarrei bestritten werden. Für einen deutlich kleineren ist die Akquise von Drittmitteln vorgesehen“, betont Pfarrer Holger Schmitz.