Sprockhövel. „Omas gegen Rechts“ gehen in Niedersprockhövel bei kühlen Temperaturen auf die Straße, sagen Passanten die Meinung zur Schmiererei in Hattingen.

„Nie wieder ist JETZT!“, so lautet der Schriftzug auf dem großen Banner der Gruppierung „Omas gegen Rechts“ in Sprockhövel, die mit einer Mahnwache in Niedersprockhövel ihrer Meinung Ausdruck verliehen.

Eine Stunde lang standen die knapp 20 Beteiligten dafür bei frischen acht Grad Celsius an der Hauptstraße vor den ehemaligen Räumlichkeiten des Bürgerbüros. Ein Zeichen für demokratische Werte und gegen faschistisches Gedankengut. Die Ergebnisse der US-Wahlen in dieser Woche und die sich seit längerem abzeichnenden Strömungen weltweit bestärken die Gruppierung in ihrer Motivation.

Sprockhövel: „Omas gegen Rechts“ gehen auf die Straße

Der stellvertretende Bürgermeister Alexander Karsten ist vor Ort. Immer wieder bleiben Passanten stehen, erkundigen sich nach den Hintergründen der Versammlung und nehmen Flyer mit. Einige kommen auch extra wegen der Mahnwache vorbei, um Genaueres über die Ziele der Gruppierung zu erfahren.

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Ein vorbeikommendes Pärchen nimmt sich Flyer mit, um sich diese in Ruhe anzuschauen. Grundsätzlich sind sie aber direkt der Meinung, dass die ganze Veranstaltung an sich eine gute Sache ist - und loben, dass so etwas überhaupt Mal stattfindet.

Demokratische Kräfte stärken

„Unser Anliegen ist es, deutlich zu machen, dass die rechten Kräfte in der Gesellschaft immer stärker werden. Wir möchten einfach zeigen, dass wir damit nicht einverstanden sind und wir es wichtig finden, dass die demokratischen Kräfte gestärkt werden“, so „Omas gegen Rechts“-Gründungsmitglied Doris Wagner-Sporn (76).

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Stand letzter Woche hat die Gruppe momentan 27 Mitglieder. Trotz des Namens „Omas gegen Rechts“ ist jede und jeder herzlich willkommen, sich anzuschließen. „Ob als Jugendliche, ob als Mann oder Queer, bei uns können alle mitmachen“, betont Wagner-Sporn, lediglich Rechtsextreme wolle man nicht dabeihaben.

Doris Wagner-Sporn über Naziparolen: „Man muss aufklären!“

Fast sprachlos ist die 76-jährige über die kürzlich an die Realschule Grünstraße in Hattingen geschmierten Naziparolen: „Da kann man nur sagen, das ist fürchterlich! Man muss aufklären, man muss informieren.“

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Für die nächsten Monate befänden sich noch weitere Aktionen in der Phase der Ideenfindung. Angedacht seien beispielsweise Informationsveranstaltungen an Schulen. Darüberhinaus wolle man einen Stadtrundgang zu Orten in der Stadt veranstalten, an denen während des Nationalsozialismus Zwangsarbeiter arbeiten und leben mussten. Aber auch eine weitere Mahnwache an der Zwiebelturmkirche solle noch vor Jahresende stattfinden.

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