Sprockhövel. Sprockhöveler können ihre Vorstellungen einbringen. Doch im Grunde wird die neue Hauptstraße im Rathaus geplant. Die Politik hat schon Ideen.
Seitdem die Verwaltung in Sprockhövel Tempo 30 entlang der Hauptstraße eingeführt hat und Radfahrer wieder auf der Straße fahren müssen, haben viele Leserinnen und Leser Vorschläge für die Gestaltung der Straße gemacht. Wichtige Entscheidungen werden aber in der Politik getroffen. Und so sehen die Vorstellungen hier aus.
Mit dem Spatenstich 2028 ging es los
Die Beschäftigung mit den Möglichkeiten einer neu- oder umgestalteten Hauptstraße in Niedersprockhövel ist schon alt. Frischen Wind bekam das Thema, als 2018 mit dem Spatenstich für die Umgehungsstraße absehbar wurde, dass eine Reduzierung des motorisierten Verkehrs in der Hauptstraße und daranhängend eine Gestaltung der Straße möglich werden könnte.
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Bei der SPD-Fraktion gibt es da klare Vorstellungen: „Deutlich mehr Begrünung wünschen wir uns, ebenso eine Ausdehnung von Außenflächen etwa für Cafés oder andere Gastronomien“, sagt Fraktionsvorsitzender Wolfram Junge. Besonders der Sparkassenvorplatz habe die Kapazität für eine völlige Neugestaltung. Wer die Hauptstraße neu planen wolle, müsse dabei auch den Busbahnhof und das alte Bürgerhaus als Sitz des Familienzentrums einbeziehen, betont Junge. Finanziell zwar heikel, aber wichtig: „Wir sollten diese Einheit mit einer durchgehenden Pflasterung bis hinauf zum kleinen Kreisverkehr zum Ausdruck bringen“, sagt der Fraktionschef. Für den Sparkassenvorplatz wünscht sich die SPD einen Spielplatz für kleine Kinder.
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Aber es gibt auch Einzelaspekte, die die SPD anführt, um die City Niedersprockhövels insgesamt attraktiver zu machen: „Wir müssen das Angebot an öffentlichen Toiletten ausbauen“, fordert Wolfram Junge. Bei der SPD, aber auch bei CDU und Grünen spielt die das Thema Verkehr eine wichtige Rolle bei Planungen einer neuen Hauptstraße. „Mit Tempo 30 und dem Radfahrverbot auf den Gehsteigen hat die Stadt ja lediglich einen Anfang gemacht“, sagt Dr. Christian Waschke. Der CDU-Fraktionsvorsitzende sieht mit der Eröffnung der Umgehungsstraße L70n die zentrale Voraussetzung geschaffen, überhaupt Verbesserungen für die Hauptstraße anschieben zu können.
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Junge und Waschke lehnen die vielfach auch in den Meinungsforen dieser Zeitung vorgetragene Position, die Hauptstraße müsse vom motorisierten Verkehr befreit werden, strikt ab. „Interessen müssen bei einem großen und komplexen Projekt wie der Hauptstraße austariert werden“, formuliert es Waschke. Auf das Ziel Verkehrsberuhigung können sich die Fraktionen gut verständigen. „Aber als CDU setzen wir uns für die heimische Wirtschaft ein“, bekennt Christian Waschke. Das bedeutet: Die Interessen des Einzelhandels habe die Union an der Hauptstraße und auch an der Mittelstraße stets im Blick.
Wichtig ist die Parkplatzfrage
Was heißt: Der Parkplatzfrage werde an beiden Straßen immer eine wichtige Bedeutung beigemessen. „In Niedersprockhövel ist dieses Problem deutlich kleiner als in Haßlinghausen“, sagt Junge. Hinter dem alten Bürgerhaus und an der Volksbank gebe es genügend Parkraum für Menschen, die zur Hauptstraße wollen. An der Mittelstraße dagegen werde um jeden einzelnen Parkplatz gekämpft. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass der Anlieferverkehr problemlos funktionieren kann und auch ältere, gehbehinderte Menschen in die Hauptstraße fahren können, um nicht mit Rollator die ganze Hauptstraße hinaus schieben müssen“, sind sich Junge und Waschke einig.
Starkregenereignisse berücksichtigen
Die Aussichten sind gut, dass die Kommunalpolitik bei der Hauptstraße vieles im Konsens voranbringen wird. Denn auch die Grünen führen ihre Vorstellungen eng an dem, was Interessenvertreter der Fußgänger, Radfahrer und auch der Händlerschaft proklamieren. „Auch unsere Zukunftsstrategie für die Hauptstraße ist die Verkehrsberuhigung“, sagt Grünen-Fraktionsvorsitzender Thomas Schmitz. Wie die SPD soll das Konzept eine Verbindung von Busbahnhof und Hauptstraße beinhalten. Die Aufenthaltsqualität verbessern, auch das wollen die Grünen. Und: „Künftige Starkregenereignisse müssen bei den Planungen dringend berücksichtigt werden“, fügt Thomas Schmitz an und verweist auf die Überschwemmungen, unter denen auch die Heimatstube seinerzeit gelitten hatte.