Sprockhövel. Beim Vorbeifahren übersieht man sie fast: An der Wittener Straße in Sprockhövel lagern eine Kinder-Rennbahn und Kirmes-Buden. Was bedeutet das?
Beim Vorbeifahren auf der Wittener Straße in Sprockhövel übersieht man es fast: Auf einem Abstellplatz einer Spedition lagern ein Karussell und Kirmesbuden. Was ist da los?
Wo die Kinderrennbahn herkommt
In unregelmäßigen Abständen kann dort auf der Stellfläche unter freiem Himmel Henry Kretz angetroffen werden. Der 24-jährige Wuppertaler klettert im Blaumann mit Werkzeug auf der abgestellten Kinderrennbahn herum, die Hände ölverschmiert. „Wenn die Anlage läuft, funktioniert sie nach dem Prinzip einer Carrerabahn. Wir haben sie gebraucht gekauft und erstmal zur Überholung hier hergeschafft“, sagt Kretz.
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Wir, das ist seine Familie: Die Kretzens sind eine Schaustellerfamilie aus Wuppertal. Fahrgeschäfte für die Kirmes betreiben sie bereits in der fünften Generation, gegründet wurde die Firma zum Ende des 19. Jahrhunderts. „Wir haben uns auf Kinderfahrgeschäfte spezialisiert“, berichtet Henry Kretz: das sind Kinderkarussells, besagte Rennbahn, aber auch eine Steak- und Würstchenbude: Sieben mal fünf Meter mit Schwenkgrill, „sowas läuft immer gut.“
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Der Familienbetrieb ist zwar mit elf Veranstaltungen pro Jahr meist unterwegs, der Radius ist aber begrenzt: „Hier die Region rund um Wupperta ist unser Schwerpunktl, der am weitesten entfernte Termin ist die Fronleichnamskirmes in Oberhausen-Sterkrade.“
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Wie kam es zum Lager- und Reparaturstandort in Haßlinghausen? „Wir brauchten zusätzliche Flächen, und die gibt es in Wuppertal einfach nicht“, sagt Kretz. Mit dem Fahrgeschäft ist Henry Kretz zufrieden: „Unsere Kunden sind zwischen zwei und neun Jahre alt, die freuen sich immer zu uns zu kommen.“ Das gebe das Gefühl, einen sinnvollen Beruf auszuüben.
Anspruchsvoller Mechanikerjob
Sein Reparaturjob ist übrigens sehr anspruchsvoll: Um die Mechanik der Rennbahn in Schuss zu halten, muss sich Henry Kretz gut auskennen. „Die Beschaffung von Ersatzteilen ist oft schwierig, aber das Wissen und Können, alles in Schuss zu halten, haben wir von Generation zu Generation weitergereicht.“