Sprockhövel. Ein neuer Automat an der Stadtgrenze zu Witten versorgt Sprockhövel jetzt mit regionalen Lebensmitteln. Dahinter steht ein Paar aus Witten.

Regionale Produkte wie Eier, Kartoffeln, Milch oder Honig Corona-sicher aus dem Automaten ziehen – das ist nun auch an der Stadtgrenze von Sprockhövel und Witten möglich. Landwirt Patrick Becker und seine Partnerin Meike Meyer auf der Heide füllen diesen Automaten, der zwischen der Straße Im Hammertal und der Schultenbuschstraße steht und erhalten ausschließlich positive Rückmeldungen. Besonders am Wochenende ist der Lebensmittelautomat sehr beliebt.

Die Alternative zum Hofladen

„Patrick hat im vergangenen Jahr Kartoffeln angebaut und dann haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir die am besten verkaufen können. Einen Hofladen haben wir ja nicht, also sind wir auf die Idee gekommen, einen Automaten auf dem Grundstück an der Straße aufzustellen“, sagt Meike Meyer auf der Heide.

Ein Versorgungsautomat steht an der Grenze von Niedersprockhövel zu Witten.
Ein Versorgungsautomat steht an der Grenze von Niedersprockhövel zu Witten. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Aus der Idee wurde nur wenig später Realität. Im Februar wurde der Automat samt einem Unterstand aus Holz installiert und zum ersten Mal befüllt. Eier und Kartoffeln fanden zunächst darin Platz, schnell wurde das Sortiment aber erweitert. Nun werden ebenfalls Milch, Joghurt, Trinkjoghurt, Nudeln und Honig angeboten. Der Honig wird von den Sprockhövelern Birgit und André Pesarese geliefert. Und auch die anderen Produkte stammen von Landwirten aus der unmittelbaren Umgebung.

Landwirte aus der Region unterstützen

„Gerade seit Beginn der Corona-Pandemie machen sich viele Menschen Gedanken um die Produkte, die sie zu sich nehmen“, sagt Meike Meyer auf der Heide. „Wir wollen die Landwirte aus unserer Region unterstützen und die Transportwege sollen so kurz wie möglich sein. Und natürlich befüllen wir unseren Automaten nur mit Produkten, von denen wir selbst total überzeugt sind.“

In den kommenden Wochen und Monaten soll das Sortiment des Versorgungsautomaten noch einmal erweitert werden. Es gebe die Überlegung, im Sommer Grillfleisch bereitzustellen. Beim Fleisch, aber auch bei den Milchprodukten stehe die Qualtät sowie die Tierhaltung an erster Stelle, so Meyer auf der Heide.

Befüllt werde der Automat aktuell etwa zweimal in der Woche und zusätzlich, wenn Bedarf sei, sagt Meike Meyer auf der Heide. Zudem wisse man genau, wann der Automat genutzt werde. „Das ist schon ganz interessant“, sagt sie. „Manche Menschen holen um 0 Uhr noch einen Liter Milch oder auch um 5 Uhr morgens ein Karton Eier.“ Dies sei aber nicht die Regel, meist werden die Produkte an den Wochenenden gezogen und an den Wochentagen zwischen 16 Uhr und 20 Uhr, also nach Feierabend auf dem Weg nach Hause, so auf der Heide.

Werbung nur in den sozialen Netzwerken

Da der Automat eben 24 Stunden am Tag frische Produkte anbiete, sei dieser auch praktisch für diejenigen, die etwa sonntags spontan einen Kuchen backen möchten, aber eben nicht genügend Eier oder Milch zu Hause haben. „Bei den Kindern in der Nachbarschaft ist außerdem der Trinkjoghurt sehr beliebt“, sagt Meike Meyer auf der Heide. „Vor wenigen Tagen hat mich erst ein kleiner Junge angesprochen, als ich die Eier aufgefüllt habe. Er war total begeistert von dem Automaten und hat für den Trinkjoghurt geschwärmt.“

Auch die anderen Rückmeldungen seien bislang durchweg positiv, der Automat komme gut an und werde immer häufiger genutzt. Dabei habe man außerhalb von Facebook und Instagram keinerlei Werbung dafür gemacht, sagt sie.

Körbe für leere Flaschen

Neben dem Automaten haben Landwirt Patrick Becker und seine Partnerin Meike Meyer auf der Heide Körbe bereitgestellt, in denen die leeren Glasflaschen, Honiggläser und Eierkartons zurückgegeben werden können. Diese werden anschließend recycelt und wieder wiederverwertet.Die Milchprodukte stammen vom Milchof Billmann aus Waltrop, andere Produkte liefert unter anderem der Hof Stürmann aus Wuppertal. Der Honig kommt von Birgit und André Pesarese aus Sprockhövel.