Sprockhövel.. Die Vielfalt der Bestattungsarten ist fast unüberschaubar. Immer mehr Sprockhöveler entscheiden sich für Urnen und ein pflegefreies Grab.
In der Katholischen Kirche wurde die Feuerbestattung lange Zeit nicht geduldet, erst im Jahr 1964 veröffentlichte der Vatikan ein Dekret, mit dem er das kirchenrechtliche Verbot aufhob. Inzwischen hat sich nun auch bei den Katholiken eindeutig ein Trend hin zu dieser Form der Beisetzung entwickelt. „Bei uns sind die Mehrzahl der Beisetzungen weiterhin Erdbestattungen, aber es geht immer mehr Richtung Urne“, sagt Dietrich Graf. Er verwaltet den katholischen Friedhof in Haßlinghausen, auf dem jährlich zehn bis zwanzig Menschen beigesetzt werden.
Bestätigt wird er dabei von den ortsansässigen Bestattern Roman Vosskühler und Markus Sirrenberg, die eine ähnliche Tendenz feststellen. „Der Trend zu Feuerbestattungen ist deutlich zu erkennen. Dazu werden dann immer öfter pflegefreie Gräber oder Kolumbarien gewählt“, sagt Sirrenberg.
Etwas ausgefallenere Bestattungsmethoden wie etwa das Verstreuen der Asche im Meer oder in den Bergen werden derweil deutlich seltener nachgefragt, haben aber durchaus ihre Berechtigung. „Seebestattungen gibt es häufiger, aber meistens nur, wenn es auch eine enge Verbundenheit zur See gibt“, so Markus Sirrenberg.
„Viele Bestattungsarten werden publikumswirksam in Szene gesetzt, sind aber teilweise mehr als exotisch“, sagt Roman Vosskühler, der sein Bestattungsinstitut auf der Von-Galen-Straße betreibt. Das Problem bei diesen Bestattungsvarianten sei fast immer, dass die Angehörigen dadurch keinen konkreten Anlaufpunkt zum Trauern haben. Das Bedürfnis nach einem solchen Ort bestehe aber in den meisten Fällen.
Bestattung soll passen
Eine dieser besonders exotischen Varianten ist die Diamantbestattung, bei der mit Hilfe eines physikalischen Verfahrens ein Teil der Asche des Verstorbenen zu einem Diamanten umgewandelt wird. In Deutschland ist diese Bestattungsart verboten, da auf diese Weise nicht alle menschlichen Überreste bestattet werden. Eine Vermittlung für das rund 10 000 bis 12 000 Euro teure Verfahren etwa in die Schweiz wird aber auch hierzulande angeboten. „Nachgefragt wurde die Diamantbestattung bei uns aber noch nie“, sagt Sirrenberg.
Letztlich sollte sich die Bestattungsart aber an den Vorlieben und Interessen des Verstorbenen orientieren. „Wenn der Verstorbene nichts mit der Natur zu tun hatte, ist ein Ruheforst vielleicht nicht die richtig Lösung. Man muss etwas finden, was zu dem Verstorbenen passt“, sagt Sirrenberg.