Sprockhövel. Lea ist 17, fröhlich und hat Träume. Sie möchte über eine Model-Agentur zur Schauspielerei kommen, möchte in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Mutter treten. Die Konflikte mit ihrem alleinerziehenden Vater bewegen sich im Rahmen, sie zeigt Engagement in einer Band, die erste Erfolge zu verzeichnen hat und hat eine ziemlich beste Freundin. Unter dem Strich kann man sagen. Die Jugendliche Lea ist gut im Leben unterwegs.


Lea ist 17, fröhlich und hat Träume. Sie möchte über eine Model-Agentur zur Schauspielerei kommen, möchte in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Mutter treten. Die Konflikte mit ihrem alleinerziehenden Vater bewegen sich im Rahmen, sie zeigt Engagement in einer Band, die erste Erfolge zu verzeichnen hat und hat eine ziemlich beste Freundin. Unter dem Strich kann man sagen. Die Jugendliche Lea ist gut im Leben unterwegs.

So lange jedenfalls, bis Freundin Nadine, die sich ebenfalls für ein Casting beworben hat, im Gegensatz zu Lea abgewiesen wird. Aus verletzter Eitelkeit und Neid beginnt sie, mit falschen Behauptungen, übler Nachrede und einem gemeinen Intrigenspiel die Freundin aus der Band zu mobben.

Der Konflikt wird aus dem Privaten via Facebook & Co. in die virtuelle Öffentlichkeit getragen, die wenigsten, die hässliche Statements posten, sind mit den Akteuren bekannt oder im Thema. Binnen weniger Wochen gerät die lebenslustige Lea in einen Cyber-Mobbing-Strudel, der in Angst, Einsamkeit und Verzweiflung endet.

Subtile Mobbing-Mechanismen

Für die Schüler der Hauptschule Niedersprockhövel ist die Figur Lea ein lebendiges und warnendes Beispiel, wie subtil die Mobbing-Mechanismen sind und welche Eigendynamik ein solcher Prozess entwickeln kann: „Man merkt eigentlich kaum, dass man da reingerät“, war in der Diskussion nach der Aufführung des Theaterstücks „Fake - war doch nur Spaß “ zu hören, das jetzt im Forum der Schule von der Berliner Theatergruppe „Radiks“ aufgeführt wurde. Anlass war der verzweifelte Selbstmord der 15-jährigen Kanadierin Amanda Todd, die ihre Verzweiflung nach einer perfiden Mobbing-Attacke auf Youtube veröffentlichte. auch in Deutschland sind problematische Mobbingfälle im Internet bekannt geworden, zum Glück nicht mit diesem tragischen Ausgang.

An unserer Schule geht’s familiär zu

„Unsere Schule ist klein, hier geht’s sehr familiär zu. Unsere Schüler haben untereinander und zu den Lehrern ein sehr gutes Verhältnis, so dass das Thema Mobbing bei uns noch nie aktuell war“, ist der stellvertretende Schulleiter Herbert Brenneke stolz auf die gute Atmosphäre an seiner Schule. Peter Schröter ist Jugendpfleger bei der Stadt und für den Kinder- und Jugendschutz zuständig. Als warnendes Beispiel betrachtet er das hervorragende Jugendtheaterstück und als Motivation, es Sprockhöveler Schulen aufführen zu lassen. Der Jugendpfleger steht in engem Kontakt mit den Bildungseinrichtungen, es gibt einen regelmäßigen Meinungsaustausch und Peter Schröter steht gerne beratend und begleitend den Kollegien zur Seite, falls das notwendig sein sollte.