Oberhausen. Im Jahr 2028 verlässt der Möbelriese XXXLutz das Schladviertel. Die große, dann frei werdende Fläche birgt riesige Chancen für die Stadtentwicklung.
Als Oberbürgermeister Daniel Schranz im vorigen November mit den Menschen in Oberhausen-Ost diskutierte, ist er mehrfach auf die Zukunft des Schladviertels angesprochen worden. Wie sind die Perspektiven, wenn das Möbelhaus XXXLutz zum Brammenring gezogen ist? In einer aktuellen Vorlage skizziert die Stadtverwaltung jetzt wichtige Eckpunkte.
Offenbar gibt es immer noch in Teilen der Schladviertel-Öffentlichkeit die massive Befürchtung, das wertvolle Areal im Stadtteil könne doch noch an skrupellose Immobilien-Investoren fallen, die das gesamte Gelände rendite-orientiert ohne Bedenken zubauen. Das wurde im November bei der Debatte mit Schranz deutlich.
Die Stadt hat das 29.000 Quadratmeter große Rück-Grundstück an der Straßburger Straße für einen mittleren einstelligen Millionenbetrag von XXXLutz gekauft. Verwaltung und Politik haben die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen, damit das Unternehmen zum Brammenring in der Neuen Mitte umziehen kann. Im Schladviertel sollen nach Abriss und Sanierung des bisherigen gewerblichen Standorts neue Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen entstehen. Die Details dazu sind allerdings noch unklar.
„Der vollständige Auszug von XXXLutz am Altstandort Schladviertel ist zum jetzigen Planungsstand im Jahr 2028 vorgesehen“, heißt es nun in einer aktuellen Vorlage der Stadtverwaltung an die Lokalpolitik. Bis dahin solle ein Konzept für eine Nachnutzung erstellt werden: „Mit positiven Effekten sowohl für die direkte Nachbarschaft als auch für die Gesamtstadt“, wie es heißt.
Planer streben eine „breite Nutzungsvielfalt“ an
In der Vorlage wird deutlich, dass es den Planern offenbar sehr daran liegt, alle Bedenken zu zerstreuen, hier werde womöglich eine seelenlose Wohnbau-Betonwüste entstehen. Angestrebt werde stattdessen „eine breite Nutzungsvielfalt“, heißt es.
Neben neuen Wohnungen zählen weitere Bausteine zur Quartiersentwicklung: Eine öffentliche Quartiersgrünfläche, geeignete Spiel- und Sportflächen (da der Bolzplatz an der Stiftstraße im Zuge der Erweiterung der Astrid-Lindgren-Schule entfallen ist), eine Kindertageseinrichtung – all das sei denkbar und erwünscht. Für die identitätsstiftende Villa Rück sei zudem zu prüfen, ob eine wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung gefunden werden könne. Eine Gebäudeanalyse und Machbarkeitsstudie soll Anfang dieses Jahres erstellt werden. Auch soll geprüft werden, ob nach dem Abriss des Möbelhauses die zugehörige Tiefgarage weiter genutzt werden kann.
Städtebauliches Entwicklungskonzept soll erstellt werden
Ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzepts (ISEK) soll als zentraler Schritt für die Stadtteilzukunft erstellt werden. Das sei eine Voraussetzung, um an Fördergelder zu gelangen. Nach den neuen Föderrichtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen müssten solche Konzepte jetzt „deutlich präziser ausgearbeitet sein“, unterstreicht die Stadtverwaltung. Nur so sei „eine Umsetzung aller im Konzept benannten Projekte zu garantieren“. Städtebaufördermittel sollen nach aktuellem Zeitplan im September 2027 beantragt werden, so dass dann 2028 die Arbeiten konkret beginnen könnten.
Oberbürgermeister Schranz bekräftigte bereits bei der Debatte im vorigen November, dass er das gesamte Vorhaben auf einem guten Weg sieht. Die Stadt sei nun Flächeneigentümer des Rück-Grundstücks und könne die Entwicklung dort entsprechend steuern. Jetzt gelte es, den Planungsprozess voranzutreiben und ein zeitgemäßes Wohngebiet mit mindestens einem Drittel Grünanteil zu entwickeln.
- Abonnieren Sie unseren Oberhausen-Newsletter kostenlos: Hier geht’s zur Newsletter-Anmeldung.
- Lokale Nachrichten direkt auf dem Smartphone: Laden Sie sich unsere News-App herunter (Android-Version, Apple-Version).
- Hier finden Sie alle unsere Nachrichten und Artikel aus Oberhausen.
- Diskutieren Sie mit über die Themen, die Oberhausen bewegen – auf unserer Facebook-Seite.
- Für Familien: Verpassen Sie keine Freizeittipps! Hier geht es zu unserem kostenlosen Familien-Newsletter.