Oberhausen. Die Stadt Oberhausen muss die kleine, aber wichtige Bocholter Straße im Norden ohnehin anpacken - da hatten Anwohner eine wegweisende Idee.
355 Meter ist sie lang, die Bocholter Straße in Klosterhardt. Ihr Zustand gilt als miserabel. Aber das wird sich noch in diesem Jahr ändern. Sie erhält einen neuen Kanal und anschließend einen neuen Aufbau.
Das Besondere daran: Im Rathaus ist man der Anregung der Nachbarschaft gefolgt und richtet sie künftig als Einbahnstraße ein. Sie bleibt aber Durchfahrtsstraße für Linienbusse.
Auf zwei Millionen Euro Kosten wird die Baustelle veranschlagt. Die dürfen schon in diesem Jahr zu Lasten des nächsten Jahres ausgegeben werden. Anliegerbeiträge waren jahrelang ein großes Streitthema. Sie werden nicht mehr erhoben. Das Rathaus kann sie sich vom Land NRW erstatten lassen.
Bedingung für die Einbahnstraße: Nachbarstraßen dürfen nicht mehr belastet werden
Bei einer Anliegerversammlung im vergangenen Sommer haben Anwohnerinnen und Anwohner die Frage nach der Einbahnstraße aufgeworfen. Man hatte ihnen zugesagt, das zu überprüfen. Voraussetzung müsse sein, dass Nachbarstraßen wie die Fuhlenbrockstraße nicht zusätzlich belastet werden.

Das ist offenbar nach der Prüfung nicht der Fall. Denn die Planung, die der Nachbarschaft vorgestellt wurde, wurde völlig umgekrempelt.
Bislang ist die Fahrbahn im Zwei-Richtungs-Verkehr sechs Meter breit, je drei Meter entfallen zudem auf die beiden Gehwege – zumindest theoretisch. Denn auf dem südlichen Gehweg wird bislang mit halber Fahrzeugbreite geparkt. Damit ist künftig Schluss: Auf jener Südseite wird ein 2,50 Meter breiter Parkstreifen angelegt.
Der Platz dafür ist vorhanden, weil die Fahrbahnbreite dank Einbahnverkehr von sechs auf 3,50 Meter verringert werden kann. Zwar werden auch die Gehwege etwas schmaler, 2,50 Meter statt drei Meter breit, aber diese Breite steht ohnehin auch aktuell nicht zur Verfügung, da nicht nur parkende Autos, sondern auch die Platanen viel Platz einnehmen.

Das bisherige Ärgernis, dass die Bäume Gehwegplatten und Bordsteinkanten hochgedrückt haben, hofft man künftig in den Griff zu bekommen, indem die Wurzeln bandagiert und verankert werden. Außerdem werden die Baumscheiben wesentlich vergrößert.
Dem Wunsch aus der Anliegerversammlung, die Baustelle nicht Schritt für Schritt voranzutreiben, sondern erst die eine Straßenseite und dann die andere zu bauen, können die Fachleute aber nicht entsprechen. Damit ist die Straße während der Bauarbeiten nicht durchgehend befahrbar.