Oberhausen. Die Tierrettung Essen e.V. ist in Oberhausen im Dauereinsatz. Das Suchteam ist auf der Spur einer entlaufenen, gegebenenfalls gefährlichen Hündin.

Eine in bestimmten Situationen gefährliche Hündin, die zu Wochenbeginn in Essen entlaufen ist, streift derzeit durch Oberhausen und seine Nachbarstädte. Die Tierrettung Essen e.V. ist im Einsatz, um das Tier schnellstmöglich ausfindig zu machen und einzufangen.

Das Tier hat den Namen Lilly und gehört Mary Nierath aus Essen-Borbeck, die seit Montag die Suche der Tierrettung fortlaufend begleitet. Bei Lilly handelt es sich um eine Mischlingshündin mit starkem Anteil der Rasse „Segugio Italiano“, ein besonders laufstarkes Tier, das seine große Beweglichkeit in den letzten Tagen in der Region eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Was diesen Fall besonders dramatisch macht: Ihre Halterin kennt sich im sicheren Umgang mit Lilly aus. Doch die Hündin gilt als möglicherweise gefährlich für alle außenstehenden Menschen. Fremde sollten sie nicht ansprechen und schon gar nicht versuchen, sie zu berühren oder zu verfolgen und einzufangen.

Von Essen über Mülheim und Duisburg nach Oberhausen

Die Tierrettung Essen e.V. arbeitet bei ihren Sucheinsätzen kontinuierlich mit den Behörden (Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr usw.) zusammen. Die Hündin ist in dieser Woche unter anderem in Essen-Frohnhausen und -Haarzopf, in Mülheim-Heißen, in Duisburg-Hochfeld und -Kaiserberg gesichtet worden. Am Donnerstagabend eilten die Suchteams dann nach entsprechenden Hinweisen zum Rangierbahnhof in Oberhausen-Lirich, wo zwei Bundespolizisten den Einsatz begleiteten.

Hündin Lilly trägt auf ihrer Flucht einen grünen Hundemantel. Dieses Foto ist bei einer der Annäherungen des Suchteams entstanden.
Hündin Lilly trägt auf ihrer Flucht einen grünen Hundemantel. Dieses Foto ist bei einer der Annäherungen des Suchteams entstanden. © Handout | Tierrettung Essen e.V.

Danach ist Lilly offenbar an der Zugstrecke in Richtung Norden weitergelaufen. Ein Lokführer hat sie zwischen Oberhausen-Hauptbahnhof und Bahnhof Sterkrade an den Gleisen gesehen. Die Suchteams der Tierrettung mit dem organisatorischen Leiter Stephan Witte an der Spitze konnten das Tier am Freitag im Raum Sterkrade allerdings noch nicht ausfindig machen.

Stephan Witte und sein Team bitten um möglichst konkrete Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Lilly sichtet, sollte sich sofort bei der Tierrettung Essen e.V. unter 0201/85 77 47 92 (Leitstelle) oder 0163/33 44 114 (WhatsApp) melden. Sichtungen mit möglichst präziser Ortsangabe sind besonders nützlich. Die Nummern sind rund um die Uhr besetzt.

Lilly soll mit einem Narkose-Schuss betäubt werden

Im Verlauf dieser Woche haben die Suchteams Lilly schon mehrfach aufspüren können, in einem Fall konnten sie das Tier sogar weiträumig umringen. Ziel ist es, die Hündin mit einem gut gezielten Narkose-Schuss aus der Druckluftwaffe zu betäuben, um ihrer habhaft zu werden. Dafür ist Michael Becker zuständig, der über die entsprechenden behördlichen Genehmigungen verfügt und die Suchaktion fortlaufend begleitet.

Sucheinsatz am Rangierbahnhof Oberhausen-West. Die Bundespolizei begleitete die Aktion. 
Sucheinsatz am Rangierbahnhof Oberhausen-West. Die Bundespolizei begleitete die Aktion.  © Handout | Tierrettung Essen e.V.

Die Tierrettung Essen e.V. und ihre Kräfte sind auch an diesem Wochenende in Oberhausen und Umgebung im Einsatz, um Lilly so bald wie möglich zu finden. Umso wichtiger sind jetzt aktuelle, gut verwertbare Hinweise aus der Bevölkerung. Also: Wer Lilly sichtet, sollte sich auf keinen Fall selbst in Gefahr begeben, sondern sich sofort unter besagtem Kontakt melden und den kundigen Tierrettern alles weitere überlassen.