Oberhausen. Auf dem Westfriedhof in Oberhausen ist das Germania-Denkmal verschwunden. Spaziergänger rätseln. Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht.
Spaziergänger auf dem Westfriedhof in Lirich wundern sich: Seit mehr als hundert Jahren erinnert das Germania-Denkmal an gefallene Soldaten - jetzt fehlt die Figur. Der Sockel ist leer. Was ist mit der Figur passiert?
Kriegerdenkmäler gibt es viele in Deutschland. Ein Großteil wurde nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 errichtet. Oftmals entschied man sich für die Germania, eine Identifikationsfigur für Deutschland. Auch in Oberhausen sollte die kriegerische Frau mit dem gezückten Schwert an die gefallenen Soldaten erinnern. 1873 wurde das Denkmal auf dem Kommunalfriedhof errichtet, 1922 zog es auf den Westfriedhof.
Denkmal auf Friedhof verschwunden: Sturm zerstörte Figur
Soweit die Historie, nun zur Gegenwart: Für die städtischen Friedhöfe sind die Service-Betriebe Oberhausen zuständig, und die wissen, was mit dem Denkmal passiert ist. Gestohlen wurde es nicht. „Die Germania wurde durch einen Astabbruch bei einem Sturm stark beschädigt“, sagt Pressesprecher Alexander Höfer. Allerdings reicht dieser Vorfall schon einige Monate zurück und hat nichts mit dem Sturm vor wenigen Tagen zu tun, als die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume auch auf dem Westfriedhof im Einsatz war.
Der Ast hat den Zinkguss in viele Einzelteile zerschlagen. Nur die Fußplatte ist Heil geblieben. Die Einzelteile wurden aufgesammelt und im Westfried eingelagert.
Das Germania-Denkmal ist also noch da. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Die Restaurierung ist noch unklar. Die untere Denkmalbehörde hat sich laut SBO Ende August ein Bild vor Ort gemacht. Sie besteht auf eine Wiederherstellung. „Dies gestaltet sich jedoch schwierig, da es offenbar nur wenige Firmen in Deutschland gibt, die solche Zinkguss-Restaurierungen vornehmen können“, sagt Höfer von der SBO. Es ist also noch nicht klar, wann die Figur zusammengefügt und auf den Sockel zurückkehren kann.