Oberhausen. Auf 16.000 Quadratmetern entsteht gegenüber dem Centro Oberhausen ein neuer Park. So sehen die Pläne für das 3-Millionen-Euro-Projekt aus.

  • Grüne Hügel, feuchte Senken, Spielplatz und Jogging-Wege: Oberhausen bekommt einen neuen Par
  • Er soll auf einer Fläche von rund zwei Fußballfeldern gegenüber dem Centro entstehen
  • Das Projekt kostet 3,2 Millionen Euro, die Bauarbeiten dauern zwei bis drei Jahre

Oberhausens Neue Mitte soll noch ein bisschen grüner werden. Dafür plant die Rathaus-Spitze einen neuen Stadtpark, inklusive Wegen fürs Joggen und Inlineskaten und einem neuen Spielplatz. Entstehen soll der Park gegenüber dem Centro auf dem alten Stahlwerksgelände. Mit rund 16.000 Quadratmetern soll er in der Gesamtfläche immerhin etwas größer als zwei Fußballfelder werden.

Was sich zunächst groß anhören mag, relativiert sich allerdings etwas, wenn man sich die Übersichtskarte der Fläche anschaut. Das Bild des einstigen Industrie-Areals der Oberhausener Gutehoffnungshütte prägen auch mit Park weiterhin große Baukörper wie der Möbel-Discounter Poco, der Kleidungs-Spezialist Strauss oder die Lidl-Filiale direkt an der Zufahrt zum Brammenring. Auch die Topgolf-Anlage nimmt einen großen Platz auf dem Gebiet ein. Und der Park wird sich nach jetzigem Entwurf eher wie ein weit ausgedehnter Grünstreifen um drei Seiten der Hobbysport-Anlage ziehen.

Geplanter Stahlwerkspark Oberhausen
Oberhausen soll eine neue Parkanlage bekommen, auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks gegenüber dem Centro. © Grieger Harzer Dvorak Landschaftsarchitekten PartG mbB | Grieger Harzer Dvorak Landschaftsarchitekten PartG mbB

Diese lineare, also linienförmige Ausrichtung, ist durchaus gewollt, wie aus den Projekt-Unterlagen hervorgeht. „Als stark eingebundener und sich vernetzender Grünraum erstreckt sich der Park in alle Himmelsrichtungen und verbindet sich mit den angrenzenden grünen Korridoren.“ So steht es in der Projektbeschreibung der Grieger Harzer Dvorak Landschaftsarchitekten. Das Berliner Büro hat den Städtebau-Wettbewerb gewonnen, den die Stadt Oberhausen für den geplanten Stahlwerks-Park ausgeschrieben hatte.

Der geplante Stahlwerks-Park soll sich um die Topgolf-Anlage auf dem Brammenring ziehen.
Der geplante Stahlwerks-Park soll sich um die Topgolf-Anlage auf dem Brammenring ziehen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Diese Entwürfe dienen nun als Grundlage für die Entwicklung auf dem Gelände. Aktuell laufen nach Auskunft aus dem Rathaus dazu die Gespräche zwischen den Landschafts-Architekten und der Eigentümerin und Investorin der Stahlwerks-Fläche, der Euro Auctions Immobilien GmbH. Wann die Bauarbeiten beginnen, ist noch unklar. Doch nach jetzigem Stadt gehen die Oberhausener Fachplaner davon aus, dass der Stahlwerks-Park „in zwei bis drei Jahren“ fertig sein wird. Die Kosten werden derzeit auf 3,2 Millionen Euro geschätzt.

Neuer Park am Centro: Kontrast zu großen Beton-Klötzen

Und was bekommt die Stadt dafür? Eine ökologisch wertvolle und resiliente Gestaltung des Parks zum Beispiel, wie die Landschafts-Architekten in ihrem Konzept-Papier hervorheben. Fuß- und Radwege sollen den Park durchziehen „wie sanft geschwungene Linien“. Entstehen soll eine „ehrliche Schönheit postindustrieller Landschaft“ mit grünen Hügeln, feuchten Senken und geschwungenen Wegen, frei stehenden Solitärbäumen, Gehölzgruppen, Wildhecken und kleinen Klimawäldern. Als Kontrast zu den „außermaßstäblichen Großstrukturen des Gewerbes“, wie die Berliner Experten die Betonklötze von Poco & Co. nennen, sollen unter anderem hochwachsende Pappeln gepflanzt werden.

Geplanter Stahlwerkspark Oberhausen
Oberhausen soll eine neue Parkanlage bekommen, auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks gegenüber dem Centro. © Grieger Harzer Dvorak Landschaftsarchitekten PartG mbB | Grieger Harzer Dvorak Landschaftsarchitekten PartG mbB

Derzeit vorhanden sind hauptsächlich Schotterflächen mit einer sogenannten Ruderalvegetation. So nennt man Pflanzen, die auf menschengemachten Brachflächen wachsen. Diese Pflanzen sollen erhalten bleiben und in den Park integriert werden, damit sie sich weiterentwickeln können. Und damit Besucherinnen und Besucher beobachten können, wie sich die Natur die ehemalige Industriefläche nach und nach zurückerobert. Kleine Habitate sollen Lebensräume für Insekten und Kleinstlebewesen werden. Dafür sollen Totholz, Trockenmauern, kleine Sandlinsen, Schotter und aufgeschüttete Steinhaufen in die Landschaft integriert werden.

Trinkbrunnen, Bänke und andere Außenmöbel sollen an die historische Nutzung des Geländes als Stahlwerks-Fläche erinnern. Zum „robusten Charakter“ gehören eine „kantige, gradlinige Gestaltung der Objekte und die Langlebigkeit sowie Wiederverwendung der Materialien wie Stahl, Holz und Stein“. Auch die Gestaltung der Wege, großformatig und aus Beton, soll einen rauen Charakter vermitteln, um an die industrielle Vergangenheit zu erinnern.

Bürger können Pläne einsehen

Noch bis zum 17. Januar können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger im Foyer des Technischen Rathauses an der Bahnhofstraße 66 alle ausgezeichneten Wettbewerbsarbeiten ansehen. Die Stadt hatte insgesamt fünf Preise vergeben. Der Siegerentwurf ist natürlich auch dabei.

Die Ausstellung kann während der regulären Öffnungszeiten des Technischen Rathauses besucht werden: montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr. Samstags und sonntags ist das Rathaus geschlossen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.