Oberhausen. Sie lieben den Fußball, doch sie wissen: Es gibt Wichtigeres. Zum Beispiel das Schicksal eines Kindes, das dringend auf Spenden angewiesen ist.

Es gibt Männer (und auch ein paar Frauen), für die Fußball eine bierernste Angelegenheit ist (Der Kalauer musste sein). Und es gibt 25 gutgelaunte Herren, die sich an jedem Montagabend von 19 bis 21 Uhr auf der Anlage des Postsportvereins Oberhausen an der Herderstraße treffen. Um ihren Amateurstatus zu unterstreichen, nennen sie sich FC Bierbauch. Ein selbstironisches Statement, das selbstverständlich absolut nicht zutrifft, aber für jeden deutlich macht: Hier geht es um Spaß.

„Bei unseren letzten Spielen gegen andere Hobby-Mannschaften haben wir 8 zu 1 und 11 zu 2 verloren“, erzählt Dennis Rüttgers. Er lacht. „Darum geht es uns auch gar nicht.“ Rüttgers ist Vorsitzender beim FC Bierbauch und hat sich ganz offensichtlich nicht an die Medien gewandt, um sich selbst und seine Mannschaftskameraden zu produzieren. Hätte es sie in die Öffentlichkeit gedrängt, hätte man schon im Sommer 2024, zu ihrer Gründung, etwas von ihnen gehört. Der 41-jährige Dümptener will einzig und allein auf eine Veranstaltung seines Vereins aufmerksam machen. Eine, bei der nicht die Hobby-Sportler im Mittelpunkt stehen, sondern das Schicksal eines kleinen Mädchens.

Dennis Rüttgers, Vorsitzender des Oberhausener FC Bierbauch.
Dennis Rüttgers, Vorsitzender des Oberhausener FC Bierbauch. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Oberhausener Fußballer mit Herz: Benefizmatch für ein Kind in Not

Ihren Namen wollen sie auf Wunsch ihrer Familie nicht nennen. Nur so viel: Die Kleine ist sieben Jahre alt und hatte gleich nach ihrer Geburt mit schlimmen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach einer Hirnhautentzündung stand nicht nur das Leben der ganzen Familie Kopf, sie hat die Krankheit auch nur mit Mühe und Not überlebt und viele Schäden davongetragen. Seitdem versuchen ihre Eltern sie so gut es geht zu fördern und zu unterstützen. Viele Arztbesuche, Klinikaufenthalte und Therapien gehören dazu. Da die Krankenkasse nicht für alles aufkommt, sind sie seit jeher auf Spenden angewiesen.

In klassischer Mannschaftspose: die Hobby-Kicker vom FC Bierbauch in Oberhausen.
In klassischer Mannschaftspose: die Hobby-Kicker vom FC Bierbauch in Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Als die FC-Bierbauch-Männer, viele davon selbst Väter, vom Schicksal des Kindes erfahren hätten, sei schnell der Entschluss gefasst worden, ein Benefiz-Fußballspiel auszurichten. Am Samstag, 14. Dezember, um 14 Uhr, ist Anpfiff auf dem Platz des Post SV an der Herderstraße 29. Der Gegner: UD Espanol Oberhausen 82. Bis dahin sammeln sie bei Sponsoren ein, was sie bekommen können. „Ein Metzger hat 250 Bratwürste gespendet“, freut sich Dennis Rüttgers. Der Eintritt zum Benefizspiel ist frei, jede und jeder ist herzlich willkommen.

„Trinken ist auch Sport“ lautet das Motto des Oberhausener Vereins FC Bierbauch. Es prangt neben einem überschäumenden Humpen auf der Vorderseite der Trikots.
„Trinken ist auch Sport“ lautet das Motto des Oberhausener Vereins FC Bierbauch. Es prangt neben einem überschäumenden Humpen auf der Vorderseite der Trikots. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken ist für das schwerkranke Mädchen und seine Eltern bestimmt. Damit die das Leiden ihres Kindes etwas lindern können. Und wenn das Spiel am dritten Adventswochenende beginnt, dann wird es beim FC Bierbauch wieder einmal um viel mehr gehen als um elf Männer in kurzen Hosen, die einem Ball hinterherjagen.