Oberhausen. Im ehemaligen Staples-Haus in Oberhausen steht ein neues Tages-Spa kurz vor der Eröffnung. Wie die Miet-Räume mit Pool und Sauna funktionieren.
Früher stapelte sich hier Papier. Es ratterten Kopierer und knatterten Drucker. Bald soll dagegen das leichte Blubbern von Wasserblasen, säuselnde Entspannungsmusik und dampfendes Zischen zur Alltagsakustik gehören. In den ehemaligen Räumen des insolventen Büroartikelanbieters „Staples“ bezieht die Entspannungsoase „Wellnest“ an der Mülheimer Straße eine neue Filiale. Das Essener Unternehmen eröffnet seinen ersten Standort in Oberhausen. Bislang gibt es das Tages-Spa in großen Metropolen wie Hamburg und Köln.
„Das Ruhrgebiet und Oberhausen sind für uns ein sehr guter Standort. Das Centro in der Nähe ist überregional bekannt“, sagt Wellnest-Gründer André Pfeiffer. Auf knapp 2000 Quadratmetern haben Bauarbeiter das Gebäude seit vergangenen Mai umgebaut. Noch wird geschraubt und es werden letzte Details geklärt. Für die Zeit ab Samstag, 14. Dezember, können Interessenten aber schon Termine buchen. Dann eröffnet „Wellnest“ in Oberhausen offiziell. „Die Nachfrage ist schon jetzt groß“, sagen die Betreiber. Außerdem können interessierte Bürger das Areal am kommenden Sonntag, 1. Dezember, zwischen 12 und 17 Uhr zum Tag der offenen Tür besichtigen.
Im Keller steckt viel Technik wie eine Wasseraufbereitungsanlage. In den oberen Etagen sind Personal- und Schulungsräume entstanden. „Wellnest“ beschäftigt bundesweit rund 175 Mitarbeitende. Auch in Oberhausen sollen knapp 30 Arbeitsplätze entstehen.
Wellnest in Oberhausen: Investor errichtet 17 private Wellness-Kabinen mit Saune und Pool
Im ebenerdigen Bereich reihen sich 17 Wellness-Räume aneinander, die Kunden für mindestens zwei Stunden buchen können und die Wellnest-Macher als „Nester“ bezeichnen. Dabei handelt es sich um Entspannungsräume, die durch eine dicke Tür vom Flur getrennt sind. Diese Räume können sich Kunden alleine gönnen oder bis zu drei weiteren Personen mitbringen. Eine Stunde kostet pro Person zwischen 25 und 30 Euro, je nach Tageszeit und Wochentag.
Der erste Eindruck: Die Flure sind breit geschnitten und hell beleuchtet. Das gilt auch für die Kabinen selbst. Dass diese keine Fenster besitzen, könnte für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig werden. Dafür hängt ein großer Fernseher in der Kabine, auf dem verschiedene Bildstimmungen möglich sind. Gäste können den Bildschirm mit dem Handy verbinden und zum Beispiel eigene Filme darauf schauen. Säuselnde Musik wird automatisch auf das Licht abgestimmt. Die Klänge können aber während des Besuchs auch vor Ort verändert werden.
„Wellnest“ bietet Stimmungspakete an, die Emotionen transportieren sollen. Vom Paket „Love“ für Liebespaare, „Happy“ für den Mädelsabend bis „Luxury“ für Meditation zu Jazz-Klängen und Kerzenschein. Im rund 35 Quadratmeter großen Raum befindet sich eine kleine Sauna, ein großer Whirlpool sowie eine Wasserfall- und Kübel-Effektdusche für die Zeit nach dem Saunieren.
„Das Ruhrgebiet und Oberhausen sind für uns ein sehr guter Standort. Das Centro in der Nähe ist überregional bekannt.“
Wer nun Scheu verspürt, dass vielleicht andere Kunden oder das Personal in den nur vom Buchenden benutzten Raum platzen könnten, der darf sich entspannen. Die Tür bleibt von außen verriegelt. Für Notfälle gibt es gekennzeichnete Hilfe-Knöpfe. Snacks wie Salate oder Bowles können Gäste digital bestellen. Diese werden durch eine Durchreiche in den Raum befördert, die keinen Blickkontakt ermöglicht.
Wellnest in Oberhausen: Entspannungsoase öffnet täglich - ein bis vier Kunden pro „Nest“ möglich
Das Wasser im Pool wird nach jedem Gast gewechselt, versichert der „Wellnest“-Gründer. Wenn Kunden ihr „Nest“ wieder verlassen, wird der Raum gereinigt. Wer sein Zeitlimit überschreitet, muss übrigens auch nicht fürchten, dass sich die Tür automatisch öffnet. „Die Kunden erfahren auf mehreren Wegen, wenn sich die gebuchte Zeit dem Ende entgegen neigt. Es erscheint eine Anzeige auf dem Fernsehbildschirm, gefolgt von einer sanften Durchsage und später wird noch die Restzeit eingeblendet“, sagt André Pfeiffer.
Wer seine Zeit spontan verlängern möchte, muss dies momentan noch mit dem Personal besprechen. Möglich sei dies nur nach Verfügbarkeit. Termine lassen sich auf der Online-Seite (www.wellnest.me) buchen. Auch in der Filiale selbst sei dies möglich. Allerdings könnte ein Raum frühestens eine Stunde nach der Anfrage bezogen werden. Handtücher und andere Utensilien dürfen mitgebracht oder vor Ort in Paketen gebucht werden.
Als ihre stärksten Zeiten nennen die Betreiber erfahrungsgemäß die Wochenenden und werktags die Abendstunden. „Wellnest“ möchte einen Benachrichtigungsservice per Smartphone anbieten, falls kurzfristig Termine frei werden. Ansonsten sind verfügbare Zeiten im Internet einsehbar. Die Wellness-Oase öffnet ab 14. Dezember an der Mülheimer Straße 210 jeden Tag zwischen 10 und 24 Uhr.