Oberhausen. Die Heizung im Oberhausener Europahaus ist defekt. Die Eigentümerin hat ein mobiles Gerät besorgt. Die Reparatur wird sich noch ziehen.

Die Reparatur der defekten Heizung im Europahaus wird sich noch ziehen. Wie die Eigentümerin dieser Redaktion mitteilt, gestaltet diese sich als schwierig. Grund dafür seien lange Lieferzeiten. Als Alternative hat die Eigentümerin des stadtbekannten Hochhauses ein mobiles Klimagerät aufgestellt. Allerdings werden die Mieter noch Wochen auf die normale Heizung warten müssen.

Seit Oktober haben die Mieterinnen und Mieter des Europahauses keine funktionierende Heizung mehr. Nach Angaben der Eigentümerin, der W&L AG, war ein Rohr der Heizungsanlage geplatzt. Allerdings ist das nicht das einzige Problem: Der Energieversorger EVO hat die Fernwärme abgestellt, weil es laut Unternehmen eine „immens hohe Forderung“ gebe.

Europahaus in Oberhausen ohne Heizung: Blockheizkraftwerk könnte kommen

Europahaus in Oberhausen
Das Europahaus in Oberhausen gehört zu den bekanntesten Gebäuden der Stadt. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Seit dem 29. Oktober steht vor dem Europahaus in der Innenstadt ein mobiles Klimagerät, das die Eigentümerin als Alternative besorgte. Wahrscheinlich wird dieses Gerät demnächst abgebaut und durch eine andere Lösung ersetzt. Christoph Straube, Vorstand der W&L AG, teilt dieser Redaktion mit, dass einige Teile, die für die Reparatur nötig sind, eine Lieferzeit von sechs bis acht Wochen haben. Für das Klimagerät vor der Tür bezahlt die Eigentümerin laut eigener Aussage 8000 bis 10.000 Euro monatlich. „Wir suchen dringend nach einer schnelleren, verlässlichen Lösung, um den Mietern eine sichere und warme Winterzeit zu garantieren“, so Christoph Straube. Man stehe kurz vor dem Vertragsabschluss mit einem Anbieter für Blockheizkraftwerke.

EVO und W&L AG stehen miteinander in Kontakt. Allerdings sind die Probleme hinsichtlich der Forderung nicht behoben. „Wir wurden mit Nachzahlungsforderungen in sechsstelliger Höhe konfrontiert, die Verbrauchswerte sind enorm hoch, und die Nachforderungen aus 2022 sind schwer nachvollziehbar“, sagt Straube zu den Gründen. Der Leerstand habe 2022 aufgrund der Sanierungsarbeiten rund 60 Prozent betragen. Das Unternehmen begleiche jede korrekte Rechnung, doch im aktuellen Fall bestünden „erhebliche Differenzen“.

Europahaus Oberhausen: Stromrechnungen sind beglichen

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Zwischenzeitlich war auch davon die Rede, dass die EVO den Strom abstellt. „In der letzten Woche haben wir auf meine Freigabe hin sämtliche Stromrechnungen ohne Prüfung beglichen, um zu verhindern, dass die EVO den Allgemeinstrom abstellt, auch wenn dies nicht gerechtfertigt ist und nicht so einfach umzusetzen wäre“, so der Vorstand des hessischen Immobilienunternehmens.

Die Stadt steht ebenfalls im Austausch mit der Eigentümerin. Dezernent Michael Jehn erklärte in einem politischen Ausschuss, dass die Aufsichtsbehörde die Entwicklung nicht aus dem Auge verliere. Derzeit gebe es allerdings noch keinen Grund zu einer Unbewohnbarkeits-Erklärung seitens der Stadt.

Europahaus: Erste Wohnungen im nächsten Jahr wieder frei

Das Europahaus hat eine bewegte jüngere Vergangenheit hinter sich. Nach einem rechten Anschlag auf das ehemalige Parteibüro der Linken musste ein Erdgeschosslokal renoviert werden. Kurz darauf war ein schwerwiegender Brand ausgebrochen. Die Sanierungsarbeiten dauern bis heute an. Seit zwei Jahren ist die W&L AG die neue Eigentümerin. Bis Weihnachten sollen die Sanierungsarbeiten im Haus mit der Nummer 19 abgeschlossen sein. Dann werde das Objekt zur Vermietung freigegeben und weitere Sanierungsarbeiten in den angrenzenden Gebäuden fortgeführt.