Oberhausen. Im Kampf gegen Autoverkehr vor der Schule haben Eltern in Oberhausen auf einen speziellen Protest gesetzt. Sie hängten eine Wimpelkette auf.

So genannte Elterntaxis sorgen für Dauer-Diskussionen an Schulen. Gemeint sind damit Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto vors Schultor bringen und damit gefährliche Verkehrssituationen verursachen. In Oberhausen haben jetzt einige Eltern der Landwehrschule auf eine besondere Form des Protests gesetzt: Sie hängten eine selbstgenähte Wimpelkette auf und versperrten damit die Einfahrt zur Grundschule.

Wie vor anderen Grundschulen im Stadtgebiet ballt sich in den Morgenstunden an der Landwehrschule der Verkehr. Die Styrumer Grundschule liegt an der Keltenstraße. Auf einer kleinen Straße, die von der Keltenstraße abzweigt, ist die Fahrt bis zum Schultor möglich. Allerdings gibt es dort kaum Wendemöglichkeiten. „„Beinahe-Unfälle mit Kindern, die zur Schule kommen, sind hier an der Tagesordnung“, sagen die beiden Schulfpflegschaftsvorsitzenden Daniela Heimann und Anne Teuffer.

Vor den Herbstferien wollte die Schulpflegschaft ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen und versperrte deshalb den Weg mit der Wimpelkette. „Wir hatten uns auf viele Diskussionen eingestellt“, berichtet die Schulpflegschaftsvorsitzende Daniela Heimann. „Aber eigentlich haben wir viel Verständnis entgegengebracht bekommen.“ Auch von den Anwohnern habe es viel Lob für die Aktion gegeben, die Teil des Projektes „Zu Fuß zur Schule“ war.

Oberhausen prüft Schulstraße an der Königschule in Biefang

Die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ wurde nach den Ferien fortgesetzt. Schülerinnen und Schüler, die den Weg zur Schule zu Fuß, mit dem Rad oder Roller bewältigten, erhielten am Eingang einen Stempel in einer Laufkarte. Mit Unterstützung des Fördervereins wurden am Ende eine Urkunde und ein kleines Präsent überreicht.

Auch Schulleiterin Sybille Hufschmidt war angetan vom Eltern-Engagement und zog ein positives Fazit: „Knapp 400 Eltern haben super mitgemacht und gemeinsam dafür gesorgt, dass unsere Schülerinnen und Schüler unbeschwert zur Schule laufen konnten. Wir prüfen nun, wie wir die Aktion fest in unseren Schulplan integrieren können.“

Um die viel diskutierten Elterntaxis zu bekämpfen, haben Städte seit Kurzem die Möglichkeit, Schulstraßen einzurichten. Andere Revierstädte machen bereits davon gebraucht. Oberhausen prüft eine solche Straße, in der ein striktes EInfahrverbot während der Hol- und Bringzeiten gilt, an der Königschule in Biefang. An der Landwehrschule gibt es aus Sicht der Eltern genügend Alternativen: Kinder könnten direkt an der Keltenstraße abgesetzt werden und die restlichen Meter zu Fuß laufen.

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