Oberhausen. Schwere Verletzungen hat ein Zwölfjähriger erlitten, der im Bahnhof Oberhausen-Osterfeld einen Mast hochkletterte. Der Unfall hat Konsequenzen.
Bei einem Stromunfall im Bahnhof Oberhausen-Osterfeld hat vor einigen Wochen ein 12-jähriger Junge schwere Verletzungen erlitten, zwischenzeitlich soll er sogar in Lebensgefahr geschwebt haben. Laut bisherigen Erkenntnissen kletterte er auf einen fünf Meter hohen Mast und wurde dabei von der Oberleitung erfasst. Sanitäter brachten das Kind in eine Duisburger Unfallklinik.
Banner warnen vor lebensbedrohlichen Gefahren im Oberhausener Bahnhof
Die Bundespolizei, zuständig für die Bahnhöfe im Land, hat die Lage im Bahnhof überprüft. Dort sollen jetzt Banner aufgehängt werden, die eindringlich vor den lebensbedrohlichen Gefahren in den Gleisanlagen warnen. Auch in anderen Bahnhöfen, vor allem in Güterbahnhöfen, ist die Bahn dazu übergangen, solche Transparente zu platzieren, die zudem nachdrücklich darauf hinweisen, dass die gesamten Anlagen nicht betreten werden dürfen.
In der Vergangenheit haben sich auf Bahnhöfen immer wieder schwere Unfälle ereignet, weil Kinder und Jugendliche auf Waggons geklettert sind und mit der Oberleitung in Berührung kamen. Im April 2024 starb ein 13-Jähriger im Bahnhof Schwerte, in demselben Bahnhof starb drei Monate später ein gleichaltriges Mädchen aus der Ukraine.
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Überlebende leiden oftmals ein Leben lang an den Verletzungen
„Die Gefahren, die von Stromleitungen ausgehen, werden oftmals völlig unterschätzt“, erklärt die Bundespolizei. Durch die Oberleitungen fließen 15.000 Volt. Das ist 65 Mal mehr als in den Steckdosen zu Hause. Bereits die Nähe zu den Kabeln genügt für einen Stromüberschlag. Die Leitung muss hierfür nicht berührt werden. Schon in einem Abstand von 1,5 Metern kann der Strom überspringen.
Strom ist in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde zu gelangen. Der menschliche Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Er ist in diesem Moment der leitende Gegenstand. Die Folgen sind starke bis tödliche Verbrennungen. Überlebende leiden oft ein Leben lang an den Verletzungen. Auch Gegenstände und Flüssigkeiten verringern den Sicherheitsabstand zur Bahnoberleitung, leiten den Strom und können so die tödliche Stromspannung direkt in den Körper übertragen.
Wer mit einem Stock oder einem Draht von einer Brücke oder vom Boden aus die Bahnoberleitung zu berühren versucht, riskiert ebenfalls, einen lebensgefährlichen Stromschlag zu erleiden. Auch Drachen in der Nähe von Gleisen fliegen zu lassen, kann gefährlich werden, denn auch sie können den Strom zu leiten. Gleiches passiert auch, wenn man Wasser und Getränke auf die Oberleitung kippt oder auf die Oberleitung pinkelt.
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