Oberhausen. Nach gut dreieinhalb Jahren sieht sich der Vorstand der Sparkasse Oberhausen gezwungen, die Kontoführungsgebühren für Privatkunden zu erhöhen.

Die fast 100.000 Privatkunden der Stadtsparkasse Oberhausen müssen ab dem 1. Januar 2025 mehr Geld für ihr Girokonto zahlen. Die Preise für die Kontomodelle steigen um ein bis zwei Euro im Monat.

Am stärksten ziehen die Kosten für das teuerste Kontomodell der Sparkasse, namens „Giro Komfort“, an - die Erhöhung beträgt gut 16 Prozent. Hier sind aber zahlreiche Dienstleistungen zum Monatspreis von künftig 13,90 Euro (bisher 11,90 Euro) enthalten: neben sämtlichem Zahlungsverkehr auch eine Kreditkarte sowie neu ein Online-Wertpapierdepot. Bei den Dispo-Zinsen gibt es einen Rabatt von 1,5 Prozentpunkten auf 9,99 Prozent. In einem Jahr kommen für diese Dienstleistung der Sparkasse dennoch 167 Euro zusammen. 15.000 Kunden sind direkt betroffen.

Kontomodelle verteuern sich zwischen 8 und 16 Prozent

Die meisten Privatkunden der Sparkasse, nämlich 56.000, nutzen die Basis-Kontomodelle „Giro Aktiv“ und „Giro inklusiv“. Sie verteuern sich um jeweils einen Euro im Monat, also um zwölf Euro im Jahr. Fürs „Giro aktiv“ zahlt man 5,90 Euro statt 4,90 Euro plus einen Euro monatlich für die Sparkassen-Card. Wer noch ein früheres Konto des Typs „Giro aktiv online“ hat, muss diese Verteuerung ebenfalls hinnehmen. Die Erhöhungen für diese beiden Kontoarten machen nach Rechnung der Sparkasse zwischen 8,0 Prozent und 13,8 Prozent aus.

Der Vorstand der Stadtsparkasse Oberhausen, Thomas Gäng (links) und Oliver Mebus, haben entschieden, die Kontoführungsgebühren der Privatkunden nach dreidreiviertel Jahren anzuheben. Die letzte Erhöhung wurde am 1. April 2021 vollzogen.
Der Vorstand der Stadtsparkasse Oberhausen, Thomas Gäng (links) und Oliver Mebus, haben entschieden, die Kontoführungsgebühren der Privatkunden nach dreidreiviertel Jahren anzuheben. Die letzte Erhöhung wurde am 1. April 2021 vollzogen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Der Nachteil dieser Basis-Kontomodelle „Giro aktiv“ und dem nicht mehr angebotenen Bestandsmodell „Giro Aktiv Online“: Die Monatspauschale enthält nur Kontoauszüge und Bargeld-Auszahlungen kostenfrei, sämtliche Überweisungen und Lastschriften-Einzüge werden einzeln berechnet. Und das nicht zu knapp: In der Regel sind 50 Cent fällig, die Überweisung auf Papier kostet sogar einen Euro. Die wahren Kosten dieser Modelle im Jahr hängen also von dem eigenen Zahlungsverhalten ab.

Sparkasse berät, welches Kontomodell am günstigsten für das praktische Zahlungsverhalten ist

Dagegen sind in der Monatspauschale von künftig 10,90 Euro (bisher 9,90 Euro) für das Modell „Giro inklusiv“, dem dritten derzeit angebotenen Kontomodell, alle Zahlungsverkehrsvarianten enthalten, aber nicht die Kreditkarte. Der Aufschlag beträgt knapp zehn Prozent und trifft 14.600 Kunden. Die Sparkasse gibt Tipps, welches Kontomodell am preiswertesten für jeden Kunden ist.

„Üblicherweise erhöhen wir die Kontopreise alle drei Jahre, konnten dies aber wegen unserer Ertragssituation um ein dreiviertel Jahr verschieben - auf den 1. Januar 2025. Wir müssen aber erhöhen, weil wir auch höhere Kosten für unsere Belegschaft, für Energie und Dienstleistungen zu verkraften haben“, argumentiert Vorstandschef Oliver Mebus. Sein Kollege Thomas Gäng verweist darauf, dass die Erhöhung niedriger ausfällt als die addierte allgemeine Preissteigerungsrate von 18 Prozent seit Anfang 2021 bis heute.

Mehr zum Thema Stadtsparkasse Oberhausen