Oberhausen. Erneute Baumaßnahmen im Oberhausener Stadtteil Alstaden verärgern die Anwohnerinnen und Anwohner. Sie fragen sich: Wann ist endlich Schluss?
Anwohner in Alstaden sind nur noch genervt. Fast zwei Monate lang mussten sie die Baustelle auf der Straße Rehmer ertragen und nur wenige Wochen später wird sie schon wieder aufgerissen. „Uns hat regelrecht der Schlag getroffen“, sagt Nachbar Michael Müller. „Die Stadt hat doch gerade erst neue Kabel und Rohre gelegt, die Bushaltestelle auf Vordermann gebracht. Da kann es doch nicht sein, dass alles von vorne beginnt“.
Bürger beschweren sich im Oberhausener Rathaus
Für die bisherigen Arbeiten haben die Anlieger durchaus Verständnis, sie seien erforderlich gewesen, um die neue Rettungswache Nord an die Versorgungsnetze anzubinden, heißt es. Weshalb aber nun erneut gebuddelt wird, können die Anwohner nicht nachvollziehen, sprechen von „Fehlplanungen“ und sind wegen der „Unannehmlichkeiten“, die für alle Beteiligten verbunden sind, schwer verärgert.
Mittlerweile haben sich auch schon im Rathaus Bürger über das Vorgehen der Stadt beschwert, erklärt Sprecherin Jessica Tackenberg auf Nachfrage. Sie bestätigt, dass es sich um denselben Streckenabschnitt handelt, der nun erneut zur Baustelle wird, allerdings handelt es sich um verschiedene Straßenseiten. Im Sommer wurden von der Bebelstraße aus betrachtet auf der linken Seite (nördlich) zwingend erforderliche Versorgungsleitungen für die Rettungswache verlegt. In dem Zuge habe die Stadt auch die Bushaltestelle barrierefrei ausgebaut und die Ampel erneuert.
Für beide Projekte in Oberhausen zur gleichen Zeit fehlte der Platz
Das aktuelle Vorhaben gehört, wie Tackenberg weiter ausführt, zu einem größeren Projekt der Oberhausener Netzgesellschaft, des heimischen Stromanbieters. Er verlegt eine neue Stromtrasse von Alstaden bis zum Eingang des Umspannwerkes an der Helmholtzstraße. Diese Absichten seien der Stadt durchaus bekannt gewesen, betont die Sprecherin. Denn es gebe regelmäßige Runden innerhalb der Verwaltung, in denen man Bauvorhaben und Baustellen abstimme. Ihren Ausführungen zufolge steckt dieses Mal offensichtlich der Teufel im Detail. Die Kabel müssen nun auf der rechten Seite des Rehmer verlegt (südliche Richtung) werden. Betroffen ist der Gehweg. Um die Gerätschaften abzustellen, sei es aber erforderlich, einen Teil der Fahrbahnseite abzusperren, die Straße ist nur einseitig befahrbar.
Das neue Projekt und das aktuelle Vorhaben miteinander zu kombinieren, sei nicht in Betracht gekommen, weil es schlichtweg an Platz fehle. Die verschiedenen Handwerker wären sich ins Gehege gekommen. „Eine zeitgleiche Baumaßnahme hätte dazu geführt, dass aufgrund des Platzes im Baufeld die Gewerke miteinander kollidiert wären.“
Darüber hinaus habe man noch andere Vorhaben mit den Arbeiten auf dem Rehmer koordinieren müssen, unter anderem die Erneuerung der Brücke an der Kewerstraße. Restarbeiten an der Bahnbrücke Speldorfer Straße dauern ja, wie die Redaktion erst kürzlich berichtet hat, deutlich länger als gedacht und werden wahrscheinlich nicht vor Jahresende abgeschlossen sein.
So lange wird wohl auch die Sperrung auf der Straße Rehmer dauern. Erst danach wird die Stadt sie wieder komplett für den Verkehr freigeben. Diese zeitliche Perspektive löst bei vielen Anwohnern nur noch Kopfschütteln aus. „Da kommen dann insgesamt fünf Monate zusammen“, rechnet Michael Müller vor, „in denen die Anlieger mit den Einschränkungen durch die Baustelle leben müssen. Das ist schon ziemlich lang“. Zudem befürchten die Anlieger, dass sich angesichts der herannahenden kalten Jahreszeit die Arbeiten noch verzögern könnten.