Oberhausen. Am Montag ist ein Zwölfjähriger durch einen Stromschlag schwer verletzt worden. Laut seines Freundes (10) soll er an die Leitung gefasst haben.

Durch einen Stromschlag hat ein 12-jähriger Junge am Bahnhof in Oberhausen-Osterfeld schwere Verletzungen erlitten. Ein Rettungshubschrauber brachte das Kind in eine Duisburger Unfallklinik.

Der Junge soll am Montagabend (7. Oktober) gegen 18 Uhr in der Nähe eines Lebensmitteldiscounters und den Bahnsteigen mit einem anderen Jungen (10) gespielt haben – und soll dann einen fünf Meter hohen Mast hochgeklettert sein. Laut Bundespolizei gab der Zehnjährige an, dass sein Freund an die Oberleitung fasste, einen Stromschlag erlitt und in den Gleisbereich fiel.

Stromschlag in Oberhausen: Jungen suchten am Bahnsteig Hilfe

Beiden Kindern gelang es, anschließend zu den Bahnsteigen zu laufen. Eine Reisende bemerkte das verletzte Kind, rief die Rettungskräfte und betreute die Kinder bis zum Eintreffen der Sanitäter. Ein Hubschrauber wurde angefordert, der den Jungen nach Duisburg brachte. Der zweite Junge blieb unverletzt, wurde jedoch durch Notfallseelsorger betreut, bis es an Familienangehörige übergeben werden konnte.

Ganz in der Nähe der Bahnsteige des Bahnhofs Osterfeld ist das 12-jährige Kind Opfer eines schweren Stromschlags geworden. (Archivbild)
Ganz in der Nähe der Bahnsteige des Bahnhofs Osterfeld ist das 12-jährige Kind Opfer eines schweren Stromschlags geworden. (Archivbild) © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und der Bundespolizei waren vor Ort. Während des Einsatzes war die Bahnstrecke vollständig für den Zugverkehr gesperrt.

Bundespolizei warnt: Keinesfalls in die Nähe von Oberleitungen kommen

Die Bundespolizei spricht in ihrer Mitteilung von Dienstagvormittag eine deutliche Warnung aus: Bereits die Nähe zu den Oberleitungen, zum Beispiel durch Klettern auf Bahnwaggons oder Strommasten, genüge für einen Stromschlag: „Die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden. Schon bei der Unterschreitung eines Sicherheitsabstandes von etwa 1,50 Meter kommt es zu Spannungsüberschlägen, die schwere Verletzungen verursachen oder manchmal sogar tödlich ausgehen.“

Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt. Das sind 65-mal mehr als in der Steckdose zu Hause, schreibt die Bundespolizei. Die Stromstärke beträgt über 1000 Ampere. Diese Kombination sei in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen - ähnlich einem kleinen Blitz - über den Körper zur Erde zu gelangen. Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, werde in diesem Moment zum „leitenden Gegenstand“.