Oberhausen. Der Oberhausener „Supermarkt der Ideen“ in einer alten Netto-Filiale ist geschlossen. Doch im Hintergrund läuft der Umbau - dank Fördermittel.
Seit 2018 schon ist der Netto-Supermarkt an der Goebenstraße kein Netto-Supermarkt mehr, sondern ein Treffpunkt für kreative Oberhausenerinnen und Oberhausener. Ein freier Raum im Herzen der Stadt, in dem nach Herzenslust genäht, gelötet und gemalt werden darf. Unter dem treffenden Namen „Supermarkt der Ideen“ kommen hier Menschen zusammen, die etwas bauen, gestalten und erschaffen wollen – und nebenbei die Idee des Kreativquartiers Oberhausen mit Leben füllen. Diese wird vor allem von Kulturdezernent Apostolos Tsalastras vorangetrieben. Der kurz vor der Umbaupause im „Supermarkt“ vorbeischaute, mit 800.000 Euro (symbolisch) im Gepäck, die in den kommenden zwölf Monaten für die Verschönerung dieses besonderen Ortes eingesetzt werden.
Das Geld stammt aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ und ist eine fantastische Gelegenheit, um den Ideen-Supermarkt einmal rundum aufzufrischen. Die Stromkabel, Wasserleitungen und Toilettenanlagen werden sich Profi-Handwerker vornehmen, ebenso den Bau einer neuen Schallschutzwand, welche die lauten Werkstatt-Bereiche vom künftigen Café-Bereich trennen sollen. Die restlichen Bauarbeiten wie das Streichen, Fliesen und Gestalten von Möbeln sind den Aktiven vorbehalten. Als demokratischer Akt darf sich jede und jeder mit Ideen beteiligen und diese später auch in die Tat umsetzen.
Geldsegen vom Bund für die Oberhausener City: 800.000 Euro
„Es ist Fluch und Segen zugleich, dass uns nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen“, sagt Kulturdezernent Tsalastras beim Abschied von dem schlauchartigen Raum in die Umbauphase. Zwar könne nicht jeder Wunsch für die Neugestaltung erfüllt werden, aber durch das eigene Mitanpacken werde „ein ganz anderes Bewusstsein für den Raum“ entstehen, davon ist er überzeugt. „In München wurden solche Räume für Millionen gebaut und dann standen sie leer, weil niemand sie nutzen wollte“, berichtet er von Erfahrungen in anderen Städten. Das kann in Oberhausen nicht passieren, denn 800.000 Euro hören sich nach viel Geld an, sind in einer so großen Baustelle wie hier aber schnell versickert.
Während an der Goebenstraße der neue Montagebereich für Holzarbeiten, eine Metallwerkstatt, Lackierräume und die digitale Werkstätte mit Drucker und Cutter entsteht, während ein 30 Meter langer Wandschrank eingebaut wird für all die Werkzeuge und Materialien, gibt es weiterhin Workshops und andere Angebote für Kreative am temporären Ausweichquartier des „Supermarkts“ an der Friedrich-Karl-Straße 61-63. Auf superhausen.de und bei Instagram unter „Supermarkt der Ideen“ finden Interessierte das Programm.
Apostolos Tsalastras steckt große Erwartungen in den künftigen, runderneuerten „Supermarkt“: „Auf alle Fälle wird es ein Erfolg“, sagt er über den einstigen Leerstand. Zusammen mit den anderen Akteuren in der Umgebung – vom Stadttheater über das Zentrum Altenberg, Gdanska und die Bibliothek bis zum Lichtburg-Kino - werde hier in etwa einem Jahr der „Kern des Innenstadtlebens“, nichts weniger erwartet er. Mit einem Mietvertrag über 15 weitere Jahre habe die Stadt das ihrige dazu beigetragen.
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