Oberhausen. Einbrecher haben in Oberhausener Schulen 400.000 Euro Schaden verursacht. Die Stadt setzt nun auf Kameras - auch in Gebäuden. Das ist umstritten.
- Einbrüche an Schulen in NRW nehmen zu - auch Oberhausen betroffen
- Täter verursache hohe Schadenssummen - iPads im Visier
- Stadt hängt Kameras auf - sogar in den Schulgebäuden. Erste Tests laufen
In NRW haben die Einbrüche an Schulen zugenommen. Die Täter haben es häufig auf iPads und Laptops abgesehen, die im Zuge der Digitalisierung des Unterrichts angeschafft wurden. Auch in Oberhausen sind die Fälle schlagartig gestiegen. Neue Zahlen der Stadtverwaltung zeigen, wie hoch der Schaden ist. Erste Tests mit Videokameras laufen, die Stadt geht dabei neue Wege: Erstmals werden Kameras auch im Inneren des Gebäudes angebracht. Allerdings muss der Kamera-Einsatz datenschutzrechtliche Hürden nehmen.
Über die Einbruchserie hatte diese Redaktion mehrmals berichtet. Jetzt wird deutlich, wie gravierend die Kostenbelastung für die öffentlichen Kassen ist. Seit Anfang des Jahres gab es 68 Einbruchsversuche oder erfolgte Einbrüche an den Schulen. Die Schadenssumme beziffert die Verwaltung auf ganze 388.000 Euro. Hinzu kommen zehn Einbrüche in Kitas mit einer Schadenssumme von rund 9000 Euro.
Einbrecher verwüsten Astrid-Lindgren-Schule in Oberhausen - 30.000 Euro Schaden
Den größten Schaden richteten die Täter an der Astrid-Lindgren-Schule an - insgesamt rund 30.000 Euro. Die Auflistung der Schäden offenbart, wie rücksichtslos gewütet wurde. 16 Innentüren wurden zum Teil stark beschädigt, mehrere Schränke und Pulte aufgebrochen. An der Robert-Koch-Schule hinterließen die Täter einen Schaden von 21.000 Euro. Fenster und Türen wurden demoliert.
Immer wieder ins Visier gerieten dabei die elektronischen Geräte. 30 iPads wurden in diesem Jahr entwendet, vier weitere beschädigt. Hinzu kommen zehn Laptops, drei Kameras, ein Beamer und kleinere Geräte. Insgesamt wurden 68 elektronische Geräte geklaut oder kaputt gemacht.
Zwei Oberhausener Grundschulen haben Kameras im Gebäude
Die Politik hat seit Bekanntwerden des Problems die Verwaltung dazu aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen. An drei Schulen wurden bereits Videosysteme im Außenbereich installiert. Dabei handelt es sich um die Adolf-Feld-Schule, die Robert-Koch-Schule und die Heinrich-Böll-Gesamtschule. Zum Teil sind es Video-Türme wie auf Baustellen, zum Teil sind Kameras an den Außenfassaden angebracht. 15 weitere Schulen sollen demnächst folgen.
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Die Stadt weitet die Videokontrolle aber noch aus. Wie Ordnungsdezernent Michael Jehn und Schuldezernent Jürgen Schmidt dieser Redaktion erklärten, laufen an zwei Schulen Projektphasen an: An der Astrid-Lindgren-Schule und der Wunderschule installierte die Verwaltung Kameras im Innenbereich. Hierfür waren lange Gespräche mit der NRW-Datenschutzbeauftragten nötig. Denn während des schulischen Betriebs kommen Videoaufzeichnungen nicht infrage. Die Technik darf nur außerhalb des Schulunterrichts eingesetzt werden. Bewährt sie sich, soll das Projekt auf andere Standorte ausgeweitet werden.
Einbrüche an Schulen: Diebesgut wird automatisch gesperrt
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In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden insgesamt 28 Maßnahmen zum Einbruchsschutz an Schulen erstellt, so Jehn. Details möchte er nicht preisgeben. Jedoch sieht er erste Erfolge: Die Einbrüche hätten in den vergangenen Wochen nachgelassen. Der letzte Schuleinbruch ist laut Auflistung auf den 12. August 2024 datiert. Es blieb beim Versuch. Davor gab es einen Monat lang keinen Einbruch. In einer Kita machten sich die Täter zuletzt am 21. August zu schaffen. Auch hier blieb es beim Versuch.
Ein anderer Aspekt ist aber sehr wohl für die Öffentlichkeit bestimmt - und schreckt vielleicht Diebe davon ab, Laptops zu klauen, mit denen Kinder lernen. Wie Jehn erklärte, sind die Geräte nach dem Diebstahl wertlos. Sobald sie das Schulgelände verlassen, werden sie automatisch gesperrt. Zudem können die Geräte „getrackt“ werden. Die Daten zur Nachverfolgung des Diebesgutes übermittelt die Verwaltung der Polizei.
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