Oberhausen. Im Außenbereich der Antony-Hütte in Oberhausen hingen drei Monate lang Fotografien. Nun ist die Ausstellung abrupt beendet. Was dahinter steckt.
- Der Oberhausener Fotograf und Ex-Bergmann Carsten Walden stellt seine Fotos regelmäßig aus.
- Bei seiner neusten Ausstellung hingen die Fotografien im Außenbereich der St. Antony-Hütte in Oberhausen.
- Drei Monate nach der Ausstellungseröffnungen klauten Diebe fünf von 22 Bildern.
- Jetzt wurde die Reißleine gezogen.
Sie sind weg! Fünf Bilder einer Ausstellung des Fotografen Carsten Walden auf dem Außengelände der St. Antony-Hütte in Oberhausen sind gestohlen worden. Insgesamt 22 Bilder seiner 10. Fotoausstellung hingen in Oberhausen an den großen grauen Zäunen, die den LVR-Industriearchäologischen Park umschließen. Nun fehlen fünf Exemplare.
Seit der Ausstellungseröffnung am 3. Mai schmückten die Bilder mit Stadtmotiven aus Oberhausen die Innenseite des Zaunes. Auf 2,50 Meter mal 1,60 Meter großen Kunststofffolien präsentierte der gebürtige Oberhausener seine Bilder. Zu seinen ausgestellten Motiven gehörten unter anderem der Gasometer, die Rehberger-Brücke oder der Oberhausener Wasserturm.
St. Antony-Hütte in Oberhausen kaum von Vandalismus betroffen
Die Fotoausstellung am Zaun des archäologischen Parks sei die erste in dieser Art gewesen, erzählt die Leiterin der St. Antony-Hütte Kornelia Panek. „Wir haben uns zu Beginn darauf eingestellt, dass die Bilder beispielsweise Opfer von Vandalismus werden könnten. Aber mit Diebstahl hat keiner gerechnet.“
Insgesamt sei der Bereich rund um die St. Antony-Hütte ein Ort, an dem wenig Vandalismus betrieben werde. Rund drei Monate lang bestätigte sich dieser Eindruck. Die Fotografien blieben unberührt. Doch Anfang August fehlte plötzlich ein Bild. „Da dachten wir noch: Es ist blöd, aber naja. Ein Bild ist kein Bild.“ Fotograf Carsten Walden betont: „Es handelt sich hierbei nicht um Vandalismus, sondern um gezielten Diebstahl von Kunstwerken.“
„Es soll hier kein Selbstbedienungsladen für Fotofreunde werden.“
Keine Woche später folgte der nächste Diebstahl. Vier weitere Bilder wurden geklaut. Nun haben sich Walden und Panek dazu entschieden, die Ausstellung komplett zu beenden. „Es soll hier kein Selbstbedienungsladen für Fotofreunde werden“, sagt Panek. Wer hinter dem Diebstahl steckt, wissen die Initiatoren nicht. Sie mutmaßen, dass es sich um Personen handelt, die von den Fotografien so begeistert waren, dass sie diese entwendet haben.
Diebstahl in Oberhausen: Fotos haben hohen immateriellen Wert
Den Wert eines der Ausstellungsfotos schätzt Walden auf rund 800 Euro. „Die materiellen Kosten sind überschaubar. Es geht viel mehr um den Aufwand und die Vorbereitung, die mit solchen Fotos verbunden sind.“ Daher ist der Fotograf verärgert: „Es ist wirklich bedauerlich. Wir Künstler mussten in der Coronazeit schon bluten. Jetzt wird man beklaut und hat einen noch größeren Schaden.“
Seit mehr als 13 Jahren hängen im OLGA-Park in Osterfeld Waldens Bilder aus. Dort habe es in den vergangenen Jahren keine Probleme gegeben. Er sagt: „Man merkt, dass die Wertschätzung von Graffiti-Künstlern gegenüber anderen Künstlern da ist.“ Denn in der Graffiti-Szene gilt die inoffizielle Regel: Kunstwerke von anderen Künstlern werden nicht übermalt.
Nach Diebstahl an der St. Antony-Hütte in Oberhausen: So soll es mit den Bildern weitergehen
Eigentlich sollten die Bilder von bekannten Oberhausener Orten noch mindestens bis zum 27. Oktober zu sehen sein. Auch eine Verlängerung der Ausstellung in die Wintermonate schien denkbar. „Die Bilder haben den Effekt gehabt, dass sie eine unglaubliche Farbe in den Bereich gebracht haben. Dieses Licht wurde durch den Diebstahl wieder ausgeschaltet“, verbildlicht Panek.
Eine Anzeige habe Walden bereits erstattet, allerdings ohne Erfolg. Auch die Überwachungskameras vor Ort geben keine Hinweise. Sie zeichnen nur den Industriearchäologischen Park auf. Der Zaun sei nicht überwacht. Wie es nun mit Waldens Bildern weiter geht, ist noch unklar. Er habe die Möglichkeit bekommen, seine Bilder in der Fabrik K14 auszustellen. Auch Panek plant schon, wie sie Waldens Bilder zurück ins LVR-Museum holt: „In dieser Form ist eine Ausstellung nicht mehr denkbar.“ Möglich wäre, dass die Bilder im nächsten Jahr in einem kleineren Format eingerahmt im Museum zu sehen sind.
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