Oberhausen. Passanten und Radfahrer beschweren sich über die schlimmen Zustände in einer Oberhausener Bahnunterführung. Aber wer ist dafür verantwortlich?
Gerade erst haben sich Bürger über die verdreckte Bahnunterführung in Sterkrade massiv beschwert, da steht ein weiterer Tunnel für Radfahrer und Fußgänger in der Kritik, nämlich der zwischen Wittekindstraße und Bottroper Straße in Osterfeld. In den sozialen Netzwerken regen sich die Leute mächtig über Schmutz, Schmierereien und Gestank auf. Manche Menschen haben auch durchaus Angst, in den Abendstunden dort entlangzugehen.
Gestank und Müll im Oberhausener Tunnel
Ihren Unmut bringen auch Passanten und Radfahrer während eines Ortstermins an einem Donnerstagmorgen zum Ausdruck. Eine ganze Reihe von Leuten durchqueren während der Zeit die Unterführung, in der ein mattes Licht leuchtet, während die Lampen mit Spinnweben übersät sind. Zudem macht sich Uringeruch breit, wenn auch nur leicht.
Einer der Fußgänger, 51 Jahre alt, empfindet den Gestank zwar als störend. „Aber man gewöhnt sich daran“, gibt er wohl resignierend zu verstehen. Herumliegende Kippen, Schachteln und Papier ärgern ihn ebenso. Die Schuld sieht er aber eher bei denen, die den Müll einfach wegwerfen. Die Stadt könnte den Tunnel durchaus sauberer halten, meint wiederum ein 23-jähriger Radfahrer.
Wände in der Osterfelder Unterführung sind voller Schmierereien
Die Wände sind voll von Graffiti und Schmierereien in unterschiedlichen Farben. „Das muss eigentlich auch nicht sein“, meint ein älterer Passant (71). „Das sieht schon schlimm aus.“ Er hat auch schon davon gehört, dass insbesondere Frauen den Tunnel in den Abendstunden meiden. Eine Fußgängerin mittleren Alters kann da nur beipflichten. Ab anbrechender Dunkelheit „bin ich da nicht mehr“. So äußert sich auch ganz offen eine Leserin im Netz: „Da würde ich nicht durchgehen.“
Andere Frauen urteilen ähnlich kurz und knapp in ihren Internet-Kommentaren: „Der Tunnel ist furchtbar und gruselig.“ Eine weitere Userin schlägt vor, die Wände einmal zu renovieren und hat auch gleich eine Idee parat, wie es künftig aussehen könnte: Beispielsweise könnten dort Bilder von Wäldern und Bäumen oder aus „unserer Bergbauwelt“ Platz finden.
Wirrwarr um eine einfache Frage: Wer ist für diesen Tunnel verantwortlich?
Angesichts der heftigen Kritik bat die Redaktion diejenigen Behörden um eine Stellungnahme, die wahrscheinlich für diese Misere in Oberhausen zuständig sind: die Bahn, die Stadt, die städtische Gesellschaft WBO. Doch überraschenderweise erwies sich dies schwieriger als gedacht. Für Reinigung und Sauberkeit, so viel ließ sich immerhin in Erfahrung bringen, sind die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) beauftragt. „Zwei Mal pro Woche sind unsere Leute vor Ort“, betont WBO-Sprecher Jan Küppers. Stadtsprecher Frank Helling versichert, dass tatsächlich die WBO den Auftrag habe, einen Reinigungsplan zu erstellen. Zudem werde der fußläufige Bereich auf Sicherheit hin geprüft.
Wer aber nun für die eigentliche Unterhaltung des Tunnels verantwortlich zeichnet, sich beispielsweise um eine bessere Beleuchtung, die Wartung und den Zustand im Allgemeinen kümmert, blieb trotz intensiver Nachforschung der Redaktion offen. Von Seiten der Stadt heißt es, die Bahn sei die richtige Adresse. Ein Sprecher der Bahn wiederum meinte, dass der Verkehrsträger hier in der Pflicht sei. Um wen es sich handele, müsse man bei der Stadt Oberhausen erfragen.
Damit bleibt ungeklärt, ob sich in dem Tunnel das Blatt zum Besseren wenden kann. Den Kommentaren in den sozialen Netzwerken zufolge hat es in der Vergangenheit auch schon solche Versuche gegeben. Die Verbesserungen waren aber nur eine Woche sichtbar, schreibt ein User, dann waren die Wände wieder „beschmiert und versifft“.
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