Oberhausen. Der Grünen-Politiker Andreas Blanke (60) zieht sich aus der Oberhausener Kommunalpolitik zurück. Die Gründe, die Reaktionen.

Andreas Blanke, Bürgermeister von Oberhausen, legt Ende August sein Amt nieder. Der 60-jährige Grünen-Politiker wird außerdem sein Ratsmandat abgeben, das er seit zehn Jahren innehat. „Mir tut das sehr leid. Ich habe das sehr gerne gemacht. Aber jetzt denke ich in erster Linie an meine Gesundheit. Jetzt denke ich mal an mich“, sagt der Kommunalpolitiker dieser Redaktion in seiner typischen Art.

Der Bürgermeister machte die Nachricht am Mittwoch über seinen Social-Media-Kanal öffentlich. Aus gesundheitlichen Gründen, 2022 war er schwer erkrankt, wird er deshalb Anfang September in die Nachbarstadt Dinslaken ziehen. Beruflich bleibt er als hauptamtlicher Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Kreis Wesel tätig. Außerdem behält er das Mandat im Landschaftsverband Rheinland.

Grünen-Politiker verlässt Oberhausen nach zwei Jahrzehnten

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Der gebürtige Wuppertaler zog nach der Jahrtausendwende nach Oberhausen. 2008 wurde er Vorstandssprecher der Grünen, 2014 Ratsmitglied, 2017 Sprecher der Grünen-Fraktion, 2020 Bürgermeister. Bis 2017 war Andreas Blanke Mitarbeiter im Wahlkreis der damaligen Bundestagsabgeordneten Bärbel Höhn. Bis heute hat Blanke noch guten Kontakt zur früheren Umweltministerin von NRW. Sie zollte der Entscheidung Blankes auf Facebook Respekt: „Lieber Andreas, Hut ab! Manchmal muss man auch solch schwierige Entscheidungen treffen. Du hast viel für Oberhausen geleistet.“ Höhn bedankte sich für seinen „großartigen Einsatz für die Zivilgesellschaft“.

Die frühere Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn zollte der Entscheidung von Andreas Blanke Respekt.
Die frühere Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn zollte der Entscheidung von Andreas Blanke Respekt. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Die vergangenen viereinhalb Jahre als Bürgermeister seien ein Privileg gewesen, schreibt Andreas Blanke auf Facebook. „Die Belastung durch dieses öffentliche Amt und mein Ratsmandat hat aber auch Spuren hinterlassen.“ Dass der Grünen-Politiker jetzt für seine Gesundheit kürzer tritt, brachte ihm auch überparteiliche Anerkennung ein. „Es ist echt schade, dass die Gesundheit dir einen Strich durch die Rechnung macht. Aber Respekt, dass du die Reißleine ziehst, statt das Amt mit halber Kraft weiterzumachen“, schreibt Maximilian Janetzki von der SPD.

Andreas Blanke ironisch: „Hoffe, dass ich Rat keine Schande bereitet habe“

Der Vater dreier erwachsener Kinder wird Oberhausen aber nicht ganz hinter sich lassen. „Meine Kinder leben hier und auch der Freundeskreis. Deshalb gilt: Man wird sich nicht aus den Augen verlieren“, so der 60-Jährige.

In seiner Oberhausener Zeit ging Andreas Blanke keiner Diskussion aus dem Weg. Er rieb sich, er wetterte, gerne mit sarkastischem oder ironischem Unterton. Dieser findet sich auch in seiner Rücktrittsnachricht: „Ich hoffe, ich habe dem Rat der Stadt in den Jahren meiner Zugehörigkeit keine Schande bereitet. Wem gegenüber ich ungerecht war, den bitte ich um Entschuldigung. Bei vielen Kolleginnen und Kollegen bedanke ich mich für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtkanzlei, der Verwaltung und Gremien sage ich herzlichen Dank für die kritische, aber stets faire und angenehme Zusammenarbeit.“

Der Nachfolger von Andreas Blanke wird durch die Reserveliste der Grünen bestimmt.