Oberhausen. Mehrere Schafe aus Oberhausen haben sich mit der Blauzungenkrankheit infiziert. Das Virus breitet sich derzeit in Nordrhein-Westfalen aus.
Mehrere Schafe in Oberhausen haben sich mit dem für sie gefährlichen Blauzungenvirus infiziert. Wie das Veterinäramt mitteilt, äußerte Mitte Juli 2024 ein Schafhalter den Verdacht. Die Tests fielen positiv aus. Das Virus ist für Menschen ungefährlich. Produkte wie Milch und Fleisch können weiterhin bedenkenlos verzehrt werden.
Derzeit breitet sich das Virus in Nordrhein-Westfalen aus. Auf der Homepage des Schafzuchtverbands NRW heißt es: „Mittlerweile berichten viele Betriebe von Überforderung. Viele Tiere sind erkrankt, müssen intensiv betreut werden. Die Tierärzte, die noch mitten im Impfen waren, sind vollauf beschäftigt und haben vielfach keine Kapazitäten mehr.“ Der derzeitige Ausbruch sei massiv, ganz NRW sei betroffen. „Die Fallzahlen steigen stetig an. Wir sehen viele schwere Verläufe und Todesfälle.“
Blauzungenkrankheit: Ausbruch in den Niederlanden
Ende 2023 kam es zu einem Ausbruch in den Niederlanden. In Folge breitete sich das Virus auch im benachbarten Niedersachsen aus. Feuchtwarmes Klima kann die Ausbreitung verstärken. Gegen einige wenige Serotypen wurde ein Impfstoff entwickelt.
Die Blauzungenerkrankung (BTV - Englisch: blue tongue virus) muss gemeldet werden. Bei den betroffenen Tieren kann es zu Schwellungen der Zunge, Fieber, Fressunlust und starkem Speichelfluss kommen. Das Virus wird von einem Stechinsekt übertragen (Gnitzen), das bis zu 150 Kilometer weit fliegen kann. Untereinander stecken sich die Tiere nicht an. Infizieren können sich alle Wiederkäuer wie Rind, Schaf, Ziege und auch Lamas und Alpakas. Eine Erkrankung kann bei den Tieren zum Tod führen. Anders als bei anderen Tierseuchen müssen die betroffenen Tiere nicht getötet werden.
Die Stadt betont in ihrer Pressemitteilung: Aufgrund des nun vorliegenden Nachweises in Oberhausen ändert sich der BTV-Status nicht, da durch frühere BT-Nachweise ganz NRW, Niedersachen, Bremen und Hessen nicht mehr als „frei von BT“ gelten. Wiederkäuer dürfen von NRW aus nicht ohne Behandlung gegen Insekten und eine Blutuntersuchung in BTV-freie Bundesländer und in seuchenfreie Gebiete innerhalb der EU transportiert werden.
Die Vorgaben für den Transport finden Tierhalter auf der Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW unter www.lanuv.nrw.de.