Oberhausen. Betrug und Körperverletzung wirft die Staatsanwaltschaft einem Mediziner aus Oberhausen vor. Der arbeitet in Düsseldorf weiter.

Diese Vorwürfe haben es in sich: Einem 46-jährigen ehemaligen Chefarzt aus Oberhausen wirft die Staatsanwaltschaft Duisburg unter anderem gewerbsmäßigen Betrug, fahrlässige und sogar vorsätzliche Körperverletzung vor. Bewiesen ist davon bisher allerdings nichts. Die Ermittlungen laufen aber auf Hochtouren. Davon unbeirrt wechselte der Arzt jetzt als Oberarzt an ein Düsseldorfer Krankenhaus.

Zuvor war der Facharzt jahrelang als Chefarzt an einem Oberhausener Krankenhaus tätidg. Dort soll er zu seinem eigenen Vorteil etliche Abrechnungen manipuliert haben. Dem Krankenhaus soll dadurch ein beträchtlicher Schaden entstanden sein. Die Oberhausener Polizei geht von über 100 Fällen aus.

Ein Patient landete auf der Intensivstation

Viele Patientinnen und Patienten des Arztes waren stark übergewichtig und ließen sich bei ihm unter anderem einen Magenballon als Hilfsmittel zur Gewichtsreduzierung einsetzen. Die dabei verpflichtenden Aufklärungsgespräche aber sollen oft entfallen sein oder hätten erst deutlich verspätet stattgefunden.

Schlimmer noch: Gleich mehrere Betroffene hatten nach einer Implantation stationär behandelt werden müssen, mindestens einer davon sogar auf der Intensivstation. Und so rückten schon im Februar 2023 eine Ermittlungskommission des Kriminalkommissariats 11 der Polizei Oberhausen und die Staatsanwaltschaft Duisburg aus und stellten an mehreren Orten in Oberhausen Beweismittel sicher.

Auf Nachfrage dieser Redaktion teilt Staatsanwalt Felix Bachmann jetzt mit: „Wir arbeiten unter Hochdruck an der Auswertung des sichergestellten Materials weiter, doch das ist einfach so umfangreich, dass das noch dauert.“ Weitere Durchsuchungen bei dem betroffenen Arzt habe es entgegen anderslautender Medienberichte aber nicht mehr gegeben, betont der Staatsanwalt.