Oberhausen. Jeden Sommer lebt die Schildkröte Oskar draußen im Garten. Aber jetzt ist das 35 Jahre alte Tier verschwunden. Familie bittet um Hilfe.

  • Im sozialen Netzwerk Facebook schaltet eine Oberhausenerin einen Hilferuf
  • Die Schildkröte Oskar ist aus dem Garten verschwunden
  • Dort lebte sie 35 Jahre lang

Mal eben nicht hingeschaut, schon ist der Hund zur offenen Gartentür raus. Haustier-Suchanzeigen wie diese gibt es in den sozialen Netzwerken viele. Doch diese berührt die Herzen der Menschen besonders: Die Oberhausenerin Franziska Beck sucht auf Facebook eine Schildkröte. Der Beitrag über „Oskar“ wurde inzwischen über 400-mal geteilt.

„Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Beck. „Es haben sich sogar Menschen aus Dinslaken gemeldet. Aber bis dahin kann Oskar nun wirklich nicht gelaufen sein.“

Seit zwei Wochen sucht die Familie nach Oskar. Das Tier gehört eigentlich Franziska Becks Onkel. Im Winter lebt Oskar im Terrarium. Sein Sommerdomizil hat er bei Franziska Becks Oma an der Lanterstraße 92. Die 84-Jährige überlässt Oskar seit 35 Jahren den Garten, füttert ihn täglich mit einer halben Tomate.

Fieberhafte Suche: Schildkröte buddelt sich auch gerne mal ein

„Irgendwann ist meiner Oma aufgefallen, dass er die Tomate nicht angerührt hat“, erzählt Franziska Beck. Die 84-Jährige sah nicht täglich nach Oskar. Denn die Schildkröte lebt selbstbestimmt im Garten, hat ein kleines Häuschen. Eigentlich versperren Zäune und Treppen den Weg zu den anderen Gärten. „Aber Oskar sucht immer irgendwelche Schlupflöcher.“

Einmal hatte sich Oskar schon eingebuddelt und wurde erst nach drei Wochen zufällig bei der Gartenarbeit gefunden. „Er verfällt in eine Art Starre“, berichtet Franziska Beck. Auch in den Nachbargärten hatte er sich neugierig umgeschaut. „Sie kennen ihn und haben ihn wieder zurückgebracht.“

Wo ist Oskar hin? Mit seinen 35 Jahren ist er noch ein Jungspund. Seine Art kann rund hundert Jahre alt werden. Aufgrund seiner sparsamen Ernährungsweise kann er locker drei Wochen ohne Flüssigkeit auskommen. Aber die Familie hat ein anderes ungutes Szenario im Kopf: „Das Schlimmste wäre, wenn Oskar irgendwo unter einem Baum oder im Gebüsch umgefallen ist.“ Dann kann er sich nicht mehr aus eigener Kraft drehen.