Oberhausen. In Oberhausen-Osterfeld zieht sich ein Bauprojekt zeitlich endlos in die Länge. Die Menschen aus dem Stadtteil wollen wissen, wie es weitergeht.

Eine Endlos-Hausbaustelle regt die Bürgerinnen und Bürger in Oberhausen-Osterfeld auf, zumal deshalb der Bürgersteig an der Vestischen Straße in dem Bereich blockiert ist. Wie geht es hier weiter?

Beim jüngsten Bürgerdialog mit Oberbürgermeister Daniel Schranz richtete ein Teilnehmer diese Frage direkt an die Stadtspitze. Der Oberbürgermeister versprach, bei der Fachverwaltung nachzuhören. Auch die Redaktion hat jetzt dazu nachgefragt

Das ist der aktuelle Stand: Im Oktober 2022 hat der Eigentümer der entsprechenden Immobilie an der Vestischen Straße 145 eine Genehmigung zum Anbau von drei Gauben in einem bestehenden Dachgeschoss beantragt. Diese Genehmigung sei im März 2023 erteilt worden, heißt es aus dem Rathaus. Fünf Monate später, im August 2023, sei dann festgestellt worden, dass die Gewölbegaube auf der linken Gebäudeseite eingestürzt war. Um eine Gefährdung von Passanten auf dem Bürgersteig vor dem Haus zu vermeiden, hätten die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) den dortigen Gehwegbereich und das Gebäude mit einem Fangnetz gegen sich möglicherweise lösende Gebäudeteile gesichert.

Stadt Oberhausen: Nachweis zur Standsicherheit der Deckenbalken zu erbringen

Nachdem dies geschehen war, hat die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben den Eigentümer aufgefordert, einen staatlich anerkannten Sachverständigen einzuschalten, um einen Nachweis zur Standsicherheit der Deckenbalken zu erbringen. Weitere Gespräche dazu laufen derzeit laut Stadtverwaltung: „Der vom Eigentümer beauftragte Architekt befindet sich im engen Austausch mit einem qualifizierten Ingenieurbüro sowie der Verwaltung“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Baustelle und ihre Sicherung werde derzeit fortlaufend kontrolliert, um jegliche Gefahr zu vermeiden. Trotz der hier skizzierten Situation behalte die erteilte Baugenehmigung allerdings ihre Rechtskraft. Die Stadt habe lediglich die Möglichkeit, Maßnahmen der Gefahrenabwehr einzuleiten. So sehe es die Landesbauordnung vor. Innerhalb der Geltungsdauer der Baugenehmigung gebe es für die Stadt auch keine Möglichkeit, eine Beschleunigung des Bauprojektes zu erzwingen.

Bürger: „Hier kommt es zu lebensgefährlichen Verkehrssituationen“

Am gelb gekennzeichneten provisorischen Überweg lösen sich bereits die Markierungen.
Am gelb gekennzeichneten provisorischen Überweg lösen sich bereits die Markierungen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

In Osterfeld löst die Endlos-Baustelle unterdessen jede Menge Ärger aus. Im Bereich des Hauses ist ein provisorischer Fußgängerüberweg eingerichtet worden, der durch gelbe Fahrbahnmarkierungen und Verkehrszeichen gekennzeichnet ist. Teils lösen sich diese Markierungen allerdings bereits wieder ab. „Die Fahrbahnmarkierungen sind nur noch teilweise erkennbar, da sie sich mit der Zeit von der Fahrbahn gelöst haben“, schildert ein Beobachter die Lage in einer E-Mail an die Redaktion. Es komme dort „zu lebensgefährlichen Situationen“ für Fußgänger und besonders für Grundschüler, die gezwungen seien, wegen des Baugerüstes samt Fangnetz die Vestische Straße am Überweg zu queren. Von zahlreichen Autofahrern werde dieser Überweg aber regelmäßig schlicht ignoriert.

Der Osterfelder Bürger schreibt: „Ich habe dort gerade beobachtet, wie ein verunsichertes Schulkind sich nicht traute, am Fußgängerüberweg die Fahrbahn zu betreten. Zahlreiche Verkehrsteilnehmer sind einfach, ohne zu bremsen, an dem Kind vorbeigefahren!“ Hier bestehe dringender Handlungsbedarf, bevor sich ein schwerer Verkehrsunfall ereigne.