Oberhausen. Am Freitag feiert die Wunderschule in Oberhausen Jubiläum. Die Grundschule beweist, dass Schule heute mehr ist als ein Ort des Lernens.

Eine Schule, in der Kinder Rechnen und Schreiben lernen; in der Eltern Rat in Erziehungsfragen finden; in der Familien zusammenkommen und sich gegenseitig unterstützen – das ist Idee und Alltag der Wunderschule. Vor zehn Jahren ging die Grundschule im Oberhausener Stadtteil Lirich nach abgeschlossener Fusion an den Start. Und das soll an diesem Freitag, 28. Juni 2024, mit Ex-Lehrkräften, Oberbürgermeister Daniel Schranz und natürlich den Familien gefeiert werden.

Die Wunderschule versteht sich als Stadtteilschule, als Ort der Begegnung. 2013 wurden die Grundschulen Emscherschule, die katholische Katharinenschule und die Josefschule aufgelöst und zu einer zusammengeführt. Der Offene Ganztag wurde angeschlossen und Kooperationen mit Kitas aufgebaut. Seit drei Jahren hat der mehrere Gebäude umfassende Standort an der Wunderstraße die offizielle Bezeichnung „Familiengrundschulzentrum“ und wird dadurch vom Land NRW gefördert.

Oberhausen: Eltern organisieren Fortbildungen und Spieleabende

Schulleiterin Sabine Mentgen war von Beginn an dabei und blickt mit Stolz auf das Erreichte: „Mein persönliches Fazit ist, dass es eine wunderbare Schule geworden ist, die eine Ausstrahlung in den Stadtteil hat.“ Die Eltern sprechen im regelmäßigen Elterncafé über Persönliches, sie organisieren Fortbildungen und Spieleabende, bringen Ideen ein, wie das Schulleben verbessert werden kann. Für Sabine Mentgen ist dies der „einzige Weg, wie Bildung heute funktionieren kann“. Man müsse die Eltern einbeziehen, statt ihnen Vorschriften zu machen. „Das Engagement ist wahnsinnig groß. Die Eltern ziehen mit“, sagt Mentgen. Auch das Fest am Freitag, das von 15 bis 18 Uhr stattfindet, wurde mithilfe der Eltern organisiert. Einen besonderen Auftritt wird dann der 50-köpfige Kinderchor in der Wunderwelt, Wunderstraße 26, haben.

Rund 330 Kinder besuchen zurzeit die Wunderschule. Räumlich kommt die drei- bis vierzügige Grundschule damit wie andere Einrichtungen in Oberhausen an ihre Grenzen. Doch diese sind in der Wunderschule ohnehin fließend. „Ein afrikanisches Sprichwort lautet: ,Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen‘. So verstehe ich unsere Schule auch“, sagt Mentgen. „Wir brauchen den ganzen Stadtteil.“