Oberhausen. Die ersten Pfeiler sind zwar fertig, aber die Eröffnung der neuen Brücke in Oberhausen rückt in weite Ferne. Wie das Zeitfenster jetzt aussieht.

In rund dreieinhalb Monaten sollte eigentlich die neue Brücke an der Wittekindstraße fertig sein und für den Verkehr freigegeben werden. Doch der Termin lässt sich nicht halten. Die Stadt Oberhausen erklärte auf Anfrage, erst im Frühjahr 2025 sei es so weit, ein konkretes Datum fehlt aber momentan noch.

Vorerst bleibt es bei der Umleitung für die betroffene Oberhausener Buslinie

Zur Begründung für die noch länger andauernden Arbeiten heißt es aus dem Rathaus, es liege hauptsächlich an den „fehlenden Sperrpausen der Deutschen Bahn“. Denn damit es mit dem Bauwerk weitergeht, dürfen zwischenzeitlich auf den Gleisen unterhalb der Brücke keine Züge rollen. Doch offensichtlich hat es an solchen Unterbrechungen bislang gemangelt.

Vorerst kann die Brücke also nicht in Anspruch genommen werden. Dadurch bleibt auch die Umleitung der Buslinie 961 bestehen. Die Haltestellen Wittekindstraße, Teutstraße und Waghalsstraße sind seit Baubeginn im April 2023 aufgehoben. In beiden Fahrtrichtungen wird auf der Ersatzstrecke ersatzweise die Haltestelle Osterfeld Süd-Bahnhof angefahren. Weitere Infos sind auf der Seite www.stoag.de und in der elektronischen Fahrplanauskunft zu finden.

Laut Baustellenschild sollen die Arbeiten jetzt erst im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.
Laut Baustellenschild sollen die Arbeiten jetzt erst im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Zum Baustart hatte die Stadt versichert, dass der an der Brücke ansässige Betrieb jederzeit angefahren werden kann. Falls mal die Hoffmannstraße nur als Einbahnstraße zur Verfügung stehe, würden entsprechende Umleitungsstrecken eingerichtet.

Stadt Oberhausen veranschlagt rund 6,5 Millionen Euro an Kosten

Die niedersächsische Baufirma, die seinerzeit den Auftrag erhielt, schreibt auf ihrer Internetseite, dass die vorherige Brücke, vermutlich um 1908 gebaut, erhebliche Mängel aufwies und daher ein Neubau erforderlich sei. Als der Oberhausener Rat grünes Licht für das Vorhaben gab, hatte die Stadt die Kosten mit 6,51 Millionen Euro veranschlagt. Ob es bei dem Kostenrahmen bleibt, zeige sich erst, wenn das Projekt zum Abschluss gekommen ist, erklärt Sprecher Uwe Spee.

Mit den Arbeiten an der Brücke Wittekindstraße geht es zwar voran, doch das Vorhaben dauert länger als zunächst geplant.
Mit den Arbeiten an der Brücke Wittekindstraße geht es zwar voran, doch das Vorhaben dauert länger als zunächst geplant. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Nachdem in einer Oberhausener Gruppe auf Facebook ein Nutzer ein Foto von dem Bauschild mit der verlängerten Bauzeit gepostet hatte, ließen Reaktionen nicht lange auf sich warten. Einige User sehen Mängel in der städtischen Planung, schließlich komme es auch im Falle anderer Bauvorhaben zu erheblichen Verzögerungen. Dass es sich um ein spezielles Oberhausener Problem handelt, dem widerspricht eine Nutzerin ganz deutlich. Auch in anderen Städten hapere es damit, zeitliche Vorgaben einzuhalten. In einem Kommentar folgt dann prompt der Hinweis auf Stuttgart 21. Das Bahnhofsprojekt soll jetzt erst 2026 abgeschlossen und verteuert sich von zuletzt genannten 9,7 Milliarden auf 11,4 Milliarden Euro.

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