Oberhausen. Der wilde Fahrzeugverkehr auf der Marktstraße in Alt-Oberhausen soll gestoppt werden. Das Projekt wird mit 130.000 Euro ganz schön teuer.

Ähnlich wie in den Stadtbezirken Osterfeld und Sterkrade soll nun auch die Alt-Oberhausener Innenstadt mit versenkbaren Pollern vor wildem Auto- und Lkw-Verkehr geschützt werden. Die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hat jetzt über das Projekt ausführlich beraten, das von der CDU schon vor einiger Zeit vorgeschlagen worden ist und das nun vom Stadtrat in seiner nächsten Sitzung abzusegnen ist.

Es geht dabei um die Abschnitte der Marktstraße zwischen Stöckmannstraße und Goebenstraße sowie zwischen Goebenstraße und Paul-Reusch-Straße. Die geplanten Maßnahmen sollen die Fußgängerzone der unteren Marktstraße von wildem Autoverkehr entlasten und sie attraktiver für Fußgänger, Radfahrer, für Außengastronomie und Einzelhandel gestalten. Die Lieferzeiten erstrecken sich hier von 6 bis 11 Uhr sowie von 20 bis 22 Uhr. In besonderen Fällen kann eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, ansonsten ist die Fußgängerzone allerdings für Transporter und natürlich auch für Pkw tabu. Doch immer wieder gibt es massive Verstöße dagegen; auch Auto-Poser sind hier an lauen Sommerabenden unterwegs und rauben City-Flanierern den letzten Nerv. Das soll künftig verhindert werden.

Drei versenkbare Poller sind auf der Marktstraße nötig

Das Projekt wird allerdings nicht ganz billig, worauf auch Max Baum (FDP) in der Bezirksvertretung hinwies. Auf der recht breiten unteren Marktstraße betragen die Kosten mindestens 100.000 Euro für drei versenkbare Poller. Ein weiterer Punkt ist ebenfalls zu berücksichtigen: Der Austausch vorsätzlich angefahrener und beschädigter Elektro-Poller, der nach den bisherigen Erfahrungen in Osterfeld (Gildenstraße) und in Sterkrade (Kleiner Markt) auf jeden Fall zu erwarten ist, kostet jeweils rund 10.000 Euro je nach Schaden. Generell will die Stadt versenkbare Poller wegen ihrer vergleichsweise hohen Anschaffungs- und Unterhaltungskosten nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen lassen.

Und so schlägt die Verwaltung nach umfangreicher fachlicher Prüfung vor, dass auf der Marktstraße nur die Zufahrt von der Stöckmannstraße in Richtung Goebenstraße mit versenkbaren Pollern geregelt wird. An weiteren Knotenpunkten sollen so genannte Stilpfosten (also nicht versenkbare Barrieren) den Durchgangsverkehr auf der unteren Marktstraße zwischen der Paul-Reusch-Straße und der Friedrich-Karl-Straße verhindern. Die etwa für Rettungswagen jederzeit notwendige Zufahrt könne dabei durch einzelne, herausnehmbare Poller weiter gewährleistet werden, unterstreicht die Verwaltung. 

Stadt investiert 130.000 Euro in die Barrieren auf der Marktstraße

Für das Projekt entstehen nicht nur Kosten von insgesamt rund 100.000 Euro für die versenkbaren Poller. Hinzu kommen Investitionen von etwa 30.000 Euro für die herkömmlichen, nicht versenkbaren Pfosten und die nötigen Tiefbauarbeiten. Der Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung das Vorhaben abschließend beraten und aller Wahrscheinlichkeit nach grünes Licht dafür geben.

In der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hat das Pollerprojekt am Mittwochabend bereits breite Zustimmung gefunden. Sprecher von CDU, SPD und Grünen erklärten, dass das Vorhaben sinnvoll sei, um den massiven illegalen Verkehr auf der Einkaufsachse zu unterbinden.

Überraschende Ankündigung: Sofortmaßnahme schon in der nächsten Woche

Planungsdezernent Thomas Palotz hatte in der Sitzung unterdessen eine überraschende Ankündigung parat: Schon nächste Woche werden im Bereich der Marktstraße als Sofortmaßnahme mobile Poller und so genannte Beton-Legosteine aufgestellt, um dort das wilde Autofahren zu unterbinden. Diese Maßnahme soll gelten, bis die neuen teils versenkbaren Poller installiert werden können.

Ordnungsdezernent Michael Jehn bekräftigte die Entschlossenheit der Stadtverwaltung, auch das illegale Parken von Autos im Bereich von Altmarkt und Herz-Jesu-Kirche weiterhin konsequent ahnden zu wollen. Sowohl Christiane Gerster-Schmidt (SPD) als auch Stefanie Schadt (Grüne) hatten zuvor eindringlich darauf hingewiesen, dass dieses wilde Parken ebenfalls ein riesengroßes Problem in der Alt-Oberhausener Fußgängerzone sei. Falls nötig könnten auch zur Friedrich-Karl-Straße hin weitere Poller aufgestellt werden, hieß es in der Bezirksvertretung ergänzend. Bislang ist das nicht vorgesehen.