Oberhausen. Seit Jahresbeginn hat das Stoffgeschäft „Nähkiste“ eine neue Inhaberin. Sie hat den Laden auf den Kopf gestellt. Was die Kunden erwartet.
Hier finden Nähbegeisterte wohl so ziemlich alles, was sie für ihr Hobby oder den Beruf brauchen. Von Stoffen über Garn bis hin zur Nadel. Gemeint ist die Nähkiste an der Alleestraße 4. Zu Jahresbeginn hat Patricia Schulz das Geschäft von ihrem Onkel übernommen. Schon gleich zu Beginn war ihr klar: Ein Umbau ist dringend erforderlich. Ob Eingangsbereich oder Verkaufshallen: Durch das damals vorhandene Inventar waren die Räume recht dunkel. Tatkräftig wie die Betreiberin nun mal ist, hat sie mit ihren zwei Mitarbeiterinnen Hand angelegt und das Geschäft komplett umgekrempelt.
Hell und freundlich kommt jetzt der Laden jetzt daher. Dafür sind mehrere Holzwände für immer verschwunden, ferner tragen neue, halbhohe Regale zu dem Effekt bei. Schließlich hat die Inhaberin die gesamte Präsentation der Waren verändert, damit sich die Kunden schnell einen Überblick über das Sortiment verschaffen können. Schließlich kommt auch der Eingangsbereich in neuem Gewand daher, hat das Team um Patricia Schulz doch dort eine große Theke eingerichtet und stellt hier auch Sonderangebote aus.
Bei der Übernahme im Januar ähnelte das Geschäft noch einer Großbaustelle. Doch damit hat es jetzt ein Ende, obwohl die Oberhausenerin sich durchaus vorbehält, hier und da noch mal ein Regal zu rücken, wenn sie beispielsweise neue Ware ins Programm aufnimmt.
Dass enorme Herausforderungen auf sie warten würden, damit hatte sie gerechnet, aber „ich habe sofort gesagt: Ich mache das und schaffe das auch. Es ist toll, mit den Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen. Diese positive Resonanz motiviert mich enorm.“
„Man merkt, dass die ältere Generation das Nähen an die Kinder und Enkelkinder weitergibt.“
Neben der älteren Stammkundschaft kommen auch immer mehr junge Leute in die Nähkiste. „Man merkt, dass die ältere Generation das Nähen an die Kinder und Enkelkinder weitergibt. Deswegen ist unser Publikum sehr durchmischt“, erzählt die 59-Jährige. Auch viele Männer und Studierende kommen regelmäßig vorbei. Die Studierenden kommen teilweise sogar von der Modeschule aus Düsseldorf und erhalten in der Nähkiste 10%-Rabatt auf Stoffe.
Stoffe für Cosplay-Kostüme sind im Trend
Besonders beliebt sind aktuell Stoffe für Cosplay-Kostüme. Bei dem aus Japan stammenden Trend verkleiden sich die Teilnehmenden als Charaktere aus Videospielen oder Mangas. Schulz ist von diesem Trend begeistert und hat schon eine erste Idee, wie die genähten Kostüme auch in ihrem Laden in Erinnerung bleiben: „Ich finde das immer super, wenn die Kunden mit Kostümideen in den Laden kommen und ich bin total neugierig, wie es dann am Ende aussieht. Ich überlege, hier eine Fotowand mit Bildern der fertigen Kostüme zu gestalten.“
Zu ihren Kunden zählen zudem viele Menschen, die an historischen Mittelalterspielen mitwirken oder auch bei Schauspielgruppen auf der Bühne stehen. Sie alle werden hier fündig, da die Nähkiste mit einem großen Angebot an Stoffen, Bändern, Garn, Knöpfen und Schnallen aufwartet. Die Leidenschaft und Begeisterung ist Schulz anzumerken, auch wenn der Umbau der fast 700 Quadratmeter Fläche ihr und dem Rest des Teams einiges abverlangt hat und die Arbeit auch weiterhin anspruchsvoll bleibt. „Es ist sehr anstrengend, aber ich merke, dass alle motiviert sind und ich freue mich auf das Endergebnis. Manchmal liege ich nachts wach und überlege, was ich noch verändern kann und mir kommen plötzlich ganz viele neue Ideen.“ Neben der Fotowand liebäugelt Schulz auch mit dem Wunsch, ein kleines Café in der Nähkiste zu errichten: „Viele Kunden sind zwei bis drei Stunden hier. Sie stöbern lange und man kommt immer ins Gespräch. Daher fände ich die Idee toll, den Kunden auch einen Kaffee anbieten zu können.“
Tag der offenen Tür in der Oberhausener Nähkiste
Nun lädt das Team der Nähkiste zu einem Aktionstag ein, damit sich Kunden ein Bild vom Umbau machen können. Dazu ist das Geschäft am Samstag, 2. November, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Ansonsten hat der Laden von Montag bis Freitag jeweils von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Das zweite, deutlich kleinere Geschäft an der Lothringerstraße 4 ist Dienstag und Donnerstag von 10 Uhr bis 18 Uhr und Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr geöffnet.
Für Nähanfänger hat Schulz auch wertvolle Tipps parat: „Ich rate dazu, erstmal mit Stoffresten anzufangen und sich mit der Nähmaschine vertraut zu machen. Es ist wichtig, ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Nadel und welchen Stoff man braucht. Eine erste Beratung bei uns im Geschäft kann da oft helfen.“
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