Oberhausen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg wirft einem 45-jährigen Chefarzt aus Oberhausen vorsätzliche Körperverletzung vor. So ist der aktuelle Stand.

Dieser Verdacht wiegt schwer: Das Ermittlungsverfahren gegen einen ehemaligen Oberhausener Chefarzt nimmt Fahrt auf. Dem 45-jährigen Mediziner werden unter anderem gewerbsmäßiger Betrug, außerdem fahrlässige und vorsätzliche Körperverletzung vorgeworfen.

Bereits im Februar 2023 hatten eine Ermittlungskommission des Kriminalkommissariats 11 der Polizei Oberhausen und die Staatsanwaltschaft Duisburg zugeschlagen. Bei Durchsuchungen an mehreren Orten in Oberhausen wurden Beweismittel sichergestellt.

Der Facharzt, der mehrere Jahre in einem Krankenhaus in Oberhausen als Chefarzt beschäftigt war, soll Abrechnungen zu seinem persönlichen finanziellen Vorteil manipuliert haben. Dem Krankenhaus soll dadurch ein erheblicher Schaden entstanden sein. Die Polizei spricht von über hundert Fällen.

Ein Patient musste auf der Intensivstation behandelt werden

Auch verpflichtende Aufklärungsgespräche mit Patientinnen und Patienten vor einer Operation sollen regelmäßig entfallen sein oder hätten erst verspätet stattgefunden. Mehrere Betroffene hatten nach einer Implantation stationär behandelt werden müssen, mindestens einer davon sogar auf der Intensivstation.

Auf Nachfrage dieser Redaktion teilte Staatsanwältin Marieluise Hepe jetzt mit: „Die Auswertung erfolgt derzeit durch die zuständigen Ermittlerinnen und Ermittler.“ Das beschlagnahmte Material sei derartig umfangreich, dass im Moment noch kein genauer Zeitpunkt genannt werden könne, an dem diese Sichtung abgeschlossen sein wird. „Wir arbeiten aber unter Hochdruck.“