Oberhausen. Nach starkem Regen geriet das Festival 2014 in Schieflage. Der Termin für dieses Jahr ist nun bestätigt - dank eines Kooperationsvertrags mit “RockO“.
Tief versanken im vergangenen Jahr bei „Olgas Rock“ die Knöchel tanzender Festival-Fans im durch Regengüsse aufgeweichten Boden — und mit ihnen beinah die gesamte Umsonst-und-draußen-Sause.
Doch die Sorgenfalten sind deutlich weniger geworden: Nach der drohenden Insolvenz des Musikfestivals im Osterfelder Olga-Park haben der Musikverein „RockO“ und die Stadt als Veranstalter ihre Kooperation überarbeitet. Das Festival kann 2015 planmäßig am 7. und 8. August über die Bühne gehen.
Musikverein drohte die Insolvenz
Laut der neuen Vereinbarung liegt das Risiko fortan nicht mehr einseitig beim vor allem durch Ehrenamtler getragenen Musikverein. Diese Passage ist wichtig, wenn für das zweitägige Festival Getränke- und Merchandising-Einnahmen ausbleiben. Genau das war im vergangenen Jahr passiert: Der Festival-Freitag fiel arg ins Wasser. Nur 7000 und damit rund die Hälfte der erwarteten Besucher pilgerten in die rockende Grünanlage.
Umsonst-und-draußen-Festivals bieten, wie der Name schon sagt, Live-Musik ohne Eintrittspreis. Da „RockO“ durch die eng kalkulierte Feier aber Finanzpolster fehlten, sah es am Festival-Himmel plötzlich finster aus. Es klaffte eine Lücke von 20.000 Euro. Der besser besuchte Samstag milderte die Verluste ab, konnten sie aber nicht gänzlich verhindern. Insgesamt feierten so 21.000 Fans mit Bands wie „Callejon“ und „Turbostaat“ im Olga-Park.
100.000 Euro Kosten pro Festivaltag
Durch die neue Vertragsregelung sieht Kulturdezernent Apostolos Tsalastras nun die Weichen für eine dauerhafte Sicherung des über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Festivals gestellt. Dabei gilt als unwahrscheinlich, dass mögliche Defizite künftig über neue Sponsoren gedeckt werden können, dies soll durch Haushaltsmittel geschehen.
Szenekenner gehen bei „Olgas Rock“ von Kosten von 100.000 Euro pro Festivaltag aus. Die Stadt deckt ungefähr ein Viertel vom Gesamtbetrag ab, darin sind Kosten für Feuerwehr und Rettungsdienst enthalten. Für den Restbetrag, aus dem auch die Bands finanziert werden, stand bisher „RockO“ alleine gerade. Dieses Geld muss komplett mit dem Verkauf von Getränken und Fanartikeln verdient werden.
„Sondaschule“ spielte Retterkonzert
Ein „Freifahrtschein“ ist die neue Regelung für den Musikverein übrigens nicht: Risikobehaftete Opulenz sei ausdrücklich nicht möglich. Das Gesamtbudget des Festivals ändere sich nicht. „Das Festival soll im Umfang der vergangenen Jahre ablaufen“, bestätigt Ingo Stöck von „RockO“. Vertraglich sei auch geregelt, dass Überschüsse zugunsten der Stadt behandelt werden.
Zudem möchte man bei den Festivalbesuchern stärker auf einen finanziellen Zuspruch hinarbeiten: Im vergangenen Jahr sammelte „Biene Olga“ einen freiwilligen Spenden-Euro unter den Fans. Die Aktion soll 2015 wiederholt werden. Lokale Bands spielten im März „Save Olga“-Retterkonzerte im Zentrum Altenberg. Die Auftritte, unter anderem mit der Oberhausener und Mülheimer Ska-Band „Sondaschule“, spülten wichtige 10.000 Euro in die Festivalkasse.
Am 7. und 8. August stehen beim 16. „Olgas Rock“ in Osterfeld Bands wie „The Story So Far“ und „Any Given Day“ auf der Bühne.