Oberhausen..
Wenn der Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Oberhausen, Dieter Kusch, und Malermeister Hermann Föcking durch die Straßen von Alt-Oberhausen spazieren, dann sehen sie mit ihrem geschulten Auge gleich allerhand Geschäftsmöglichkeiten.
Da blättert die Farbe vom Putz, dort ist der Farbton ziemlich verblichen, da hinten könnte jemand mit einer richtigen Wärmedämmung viel Heizungsgeld sparen und hier hat jemand recht einfallslos seine Fassade gepinselt.
Späte Investitionen
„Oberhausen hat ein hohe Zahl an sanierungsbedürftigen Häusern“, meinen Föcking und Kusch. Dabei schlummere unter viel Dreck und Vernachlässigung manche Perle an Gebäudekultur. Doch viele Eigentümer von Mehrfamilienhäusern würden zögern, ihre Immobilie aufzumöbeln.
„Die Mieten steigen seit 2004 in dieser Stadt nicht mehr - es ist schwer, die Kosten zu refinanzieren. Viele investieren deshalb erst, wenn es gar nicht anders mehr geht und die leeren Wohnungen nicht mehr zu vermieten sind.“
Wettbewerb geplant
Einen Anstoß, seine Fassaden zu verschönern und damit Oberhausen, soll nun ein neuer Wettbewerb geben: Zum zweiten Mal in dieser Stadt sucht die Maler- und Stuckateur-Innung die schönste sanierte Fassade der Jahre 2010 und 2011. Vor zwei Jahren nahmen 60 Hauseigentümer, Privatleute oder Wohnungsgenossenschaften teil.
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Natürlich können die Preisgelder die Investitionskosten nicht nennenswert tilgen. Diese betragen immerhin im Schnitt zwischen 10 000 und 50 000 Euro: Mit Wärmedämmung muss man etwa 110 Euro pro Quadratmeter Fassade rechnen. Doch Barbara Pezzei, die Geschäftsführerin der Oberhausener Kreishandwerkerschaft, hofft auf einen Anreizeffekt des Wettbewerbs: „Die Preise dienen als Anerkennung dafür, etwas zur Verschönerung der Stadt getan zu haben.“