Oberhausen. Gutachter Ernst Rösner stellt erstmalig seine Anayse zu den Förderschulen den Betroffenen vor. Zwei oder drei der Schulen mit Schwerpunkt Lernen müssen danach aufgegeben werden. Zukunft der Osterfelder Schillerschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist gesichert.
Der Oberhausener Schullandschaft stehen drastische Veränderungen bevor. Wie aus der Analyse des Schulentwicklungsplaners Ernst Rösner hervorgeht, kann die Otfried-Preußler-Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung nicht als eigenständiges Angebot weitergeführt werden.
Selbst der Bestand von zwei der bisher vier Förderschulen für Lernen ist ungewiss. Wegen voraussichtlich stabiler Schülerzahlen ist einzig die Zukunft der Osterfelder Schillerschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gesichert.
Fakten erfordern Entscheidungen
„Schulorganisatorische Maßnahmen sind dringend erforderlich“, sagt Schuldezernentin Elke Münich. „Die Ergebnisse haben niemanden überrascht“, fasst sie die Reaktion der „Informationswerkstatt“ mit 50 Teilnehmern aus Schule, Politik, Verwaltung, Jugendhilfe und Gewerkschaft zusammen, denen Rösner die Analyse sowie Handlungsempfehlungen vorstellte. Allen betroffenen Schülern qualitativ hochwertige Hilfestellung zu bieten, sei oberstes Gebot. „Das funktioniert nur in Kooperation mit der Jugendhilfe“, sagt Jugendamts- und Schulamtsleiter Klaus Gohlke.
Die Fakten erfordern Entscheidungen, dennoch haben die Planer Handlungsspielräume. Sicher ist, dass keine der vier Schulen mit Förderschwerpunkt Lernen die vom Land vorgeschriebene Anzahl von 144 Schülern erreicht oder voraussichtlich erreichen wird. Konsequenz: Jeweils eine der Schulen im Norden (Herderschule, Fröbelschule) und im Süden (Christian-Morgenstern- oder Stötznerschule) wird aufgegeben. Möglicherweise bleibt langfristig sogar nur eine dieser Schulen erhalten.
Ausreichend Schüler mit Förderbedarf Sprache
Keine Perspektive hat die Otfried-Preußler-Schule an der Teutoburger Straße. Entweder werden ihre Schüler in andere Schulen inkludiert oder sie wird als „besonderer Lernort“ einer anderen Schule angegliedert. „Ich sehe darin eine Chance“, sagt Münich, „wenn die Politik sich dafür entscheidet, ist es eine hohe Herausforderung, das Konzept zu entwickeln.“
Die Fakten belegen auch: Oberhausen hat ausreichend Schüler mit Förderbedarf Sprache für eine eigene Schule für die Kinder, die zurzeit in Essen an der Albert-Liebermann-Schule unterrichtet werden.
Wegen des Schulwahlrechts der Eltern von Schülern mit Einschränkungen wirkt sich die Förderschul-Planung auf die gesamte Schullandschaft aus. Völlig unkalkulierbar bleibt, wie viele Eltern sich künftig für eine inklusive Beschulung ihrer Kinder entscheiden werden. In Dortmund sind das im Förderschwerpunkt Lernen bereits mehr als die Hälfte, in Oberhausen hingegen nur 19,1 Prozent.
Prognosen, Analysen und Konsequenzen sind Thema im Schulausschuss am 28. August. Im September und Oktober finden Beratungen in den Schulkonferenzen sowie das Beteiligungsverfahren statt.