Oberhausen.. Tamina Theiß arbeitet seit der aktuellen Spielzeit als Dramaturgin beim Theater Oberhausen. Sie löste Hannah Schwegler ab, die nach Frankfurt ging.


Die Premiere von „Die Schöne und das Biest“ am vergangenen Wochenende bezauberte das Publikum. Die Dramaturgie des Stücks hatte in den Händen von Tamina Theiß gelegen. Die gebürtige Kölnerin ist neu am Theater Oberhausen. Das heißt, so ganz neu jetzt auch wieder nicht. Seit Beginn dieser Spielzeit gehört sie zum Dramaturgen-Quartett. Tamina Theiß kam für Hannah Schwegler, die zum Schauspiel Frankfurt wechselte.

Theiß ist erst 33 Jahre alt. Aber wie das beim Theater so ist, hat sie doch die Light-Variante eines Normaden-Leben hinter sich. „Ich bin schon zehn Mal mit der alten Küche meiner Eltern umgezogen“, sagt sie. Und dabei ist Tamina Theiß sehr froh darüber, dass es sich bei dieser Küche um ein Qualitätsprodukt handelt, das die Ortswechsel unbeschadet überstand. In den Umzügen sind die Zeiten der Untermieten übrigens noch gar nicht drin, fügt die 33-Jährige hinzu.

Jetzt wohnt Tamina Theiß in Oberhausen. Ihr Arbeitsplatz, ihr Büro im Theater, liegt irgendwo in den Tiefen des , die ganz anders das schillernder Große Haus mitsamt der Bühne von einem verstaubten Charme durchdrungen sind. In diesem Ganggewirr jemanden zu finden, ist für Außenstehende in etwa so wie die Suche nach dem Bahnsteig 9 3/4 in Harry Potter. Theiß teilt sich das Büro mit dem Geschäftsführenden Dramaturg Rüdiger Bering. Der ganze Raum ist voller Papier. Bücher, Manuskripte, Programmhefte.

Was genau ist eigentlich die Aufgabe einer Dramaturgin. Theiß überlegt kurz, dann listet sie auf: neue Texte lesen, recherchieren, wo Regisseure, die uns empfohlen wurden, gerade arbeiten, was sie inszenieren, schauen, was bei Festivals läuft.“ Dazu gehen die Dramaturgen auch ziemlich regelmäßig auf Reisen. Und wenn dann der Stoff für ein Stück feststeht, muss zunächst eine Strichfassung erstellt werden. „Das heißt, wir müssen Passagen aus dem Text streichen, damit das Stück nicht zu lang wird“, sagt sie.

In Oberhausen gehört auch dazu, anzuregen, was an Veranstaltungen in der B.A.R laufen könnte. Rechte für Texte und Musik einzuholen, auch das ist ihr Job. „Dann kommen auch Anfragen“, erklärt die 33-Jähige. So feiert Oberhausen im kommenden Jahr die zehnjährige Partnerschaft mit der türkischen Stadt Mersin. „Was macht das Theater Oberhausen dazu“, wurde von der Stadt angefragt.

Die Dramaturgin wäre beinahe schon früher in Oberhausen gelandet, aber da hatte sie sie Möglichkeit ins Ausland zu gehen und entschied sich für ein Volontariat beim Under the Radar Festival am Public Theater in New York. Aber irgendwann führen dann wahrscheinlich doch alle Wege in diese Stadt.