Oberhausen. Es gehört zu den „Ewigkeitsschäden“ des Bergbaus, dass auch in Oberhausen ständig Grundwasser abgepumpt werden muss, damit Keller nicht unter Wasser stehen. Neue Grundwasserbrunnen in „Schwarze Heide“ stellen das dort jetzt sicher.
Die Emschergenossenschaft hat ihre Arbeiten an den neuen Grundwasserbrunnen in Buschhausen fertiggestellt. Die Anlagen in „Schwarze Heide“ werden nun in Betrieb genommen. Das teilt der Wasserwirtschaftsverband jetzt mit.
„Die neue Anlage mit drei Brunnen in der Oldenburger Straße und einem Brunnen in der Württembergstraße senkt den Grundwasserspiegel künftig unter das Niveau der Keller“, berichtet Dr. Emanuel Grün, der Technische Vorstand der Emschergenossenschaft. Das aus den vier Brunnen geförderte saubere Grundwasser werde über Rohrleitungen in die Emscher geleitet“, so Dr. Grün weiter. „Die Gefahr von nassen Kellern wird damit gebannt.“
Ganze Stadtteile sind abgesackt
Die Grundwasserbrunnen dienen der Bewältigung der Hinterlassenschaft des Bergbaus. Infolge des Kohleabbaus sind ganze Stadtteile auch in Oberhausen um mehrere Meter gegenüber der Zeit vor dem Bergbau abgesunken. Die Emscher-Region besteht zu 38 Prozent aus so genannten Poldergebieten, in denen die Erdoberfläche zum Grundwasserspiegel hin abgesackt ist. Daraus resultiert folgendes Problem: Häuser, die sich in diesen Bergsenkungsmulden befinden, haben oft nasse Keller, so wie in Buschhausen in „Schwarze Heide“.
Die Emschergenossenschaft löst das Problem wie folgt: Das Grundwasser muss über Brunnen weggepumpt werden. Doch die alte Anlage war marode, ihre Pumpleistung blieb aus. Erst vor einigen Jahren übernahm die Emschergenossenschaft die Grundwasserbewirtschaftung in Buschhausen. Nun hat sie die Brunnen komplett erneuert. Das soll nun dauerhaft für künftig trockene Keller sorgen.
Nur 20 Zentimeter Durchmesser
Im Bereich der Kreuzung Oldenburger Straße/Hessenstraße wurden drei senkrechte Brunnen gebaut. Von diesen Standorten wurde eine gemeinsame Leitung durch die Hessenstraße bis zum Pumpwerk Buschhausen verlegt.
Im Bereich der Württembergstraße, bei den Hausnummern 50 bis 52, wurde bereits im Dezember 2012 ein zehn Meter tiefer Brunnenschacht errichtet. In einer Tiefe von sieben Metern wurden dabei vier Rohrleitungen von 80 Metern Länge entlang der Württembergstraße verlegt und im Abzweig in Richtung Sachsenstraße und Mecklenburger Straße vorgetrieben. Sie haben kleine Durchmesser von nur 20 Zentimetern.
Spätere Frischzellenkur geplant
Auch diese Leitung mündet am Pumpwerk. Dort befindet sich die Einleitungsstelle in die Emscher. Und damit das an sich ja saubere Grundwasser auf diesem Weg nicht durch Schlamm oder Steine unnötig verunreinigt wird, sind Filter dazwischengeschaltet. Ziel dieser Grundwasser-Verwertung ist es, der später renaturierten Emscher mit dem Grundwasser zusätzlich eine Art Frischzellenkur zu verschaffen.