Oberhausen..

Mario Basler soll es für RWO richten. 50 Bewerbungen sind am Niederrheinstadion eingegangen. Mit Super Mario konnte es letztlich keiner aufnehmen. Die Erwartungen an den Lautsprecher und Europameister von 1996 sind groß.

In Nintendos Videospielklassiker „Super Mario“ müssen die Spieler einen kleinen sympathischen Klempner durch eine ungastliche Pixelwelt steuern. Mit Geschick und Können gelangt man hier schließlich zum Happy End.

Ein Happy End, das wünschen sich auch die Verantwortlichen von Fußball-Drittligist Rot-Weiß Oberhausen. Derzeit rangieren die Kleeblätter nur knapp über den Abstiegsplätzen. Da wirkt Ex-Nationalspieler Marion Basler gestern bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer der Kleeblätter schon beinahe wie ein Superheld vergangener Tage.

50 Bewerbungen

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Um Punkt zwölf öffnet sich im Presseraum des Stadions Niederrhein die Tür. Basler erscheint mit dem sportlichen Leiter Frank Kontny und Aufsichtsrat-Chef Hartmut Gieske. 50 Trainer hatten sich bei den Rot-Weißen zuvor für eine Anstellung beworben. Basler, so Gieske, sei letztlich einer, der passt. Das RWO-Shirt hat sich Basler bei seinem ersten Auftritt schon eilig übergezogen. Im sonst eher beschaulichen Presseraum drängen sich Fotografen und Kamerateams. Kameras blitzen auf - Basler scheint es zu gefallen.

Für deftige Sprüche war der gebürtige Pfälzer als Spieler stets bekannt. Bei RWO soll nun aber der Verein im Vordergrund stehen: „Ich möchte, dass die Mannschaft wieder Selbstbewusstsein bekommt - dafür bin ich der richtige Mann!“ Er selbst freut sich nach seinen Trainerstationen in Regensburg und Burghausen wieder auf eine Herausforderung im Revier, wo er einst für Rot-Weiss Essen kickte.

Basler: „Ich bin ganz heiß darauf, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen. Seit Mai habe ich Fußball ja eher auf der Couch am Fernseher gesehen.“ Damit ist jetzt endgültig Schluss. Am Samstag beim Spiel in Aalen (0:0) war Basler bereits im Stadion. Er möchte die Mannschaft stabilisieren, einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Über lange Zeit das Team zum Sturm auf die zweite Liga anleiten. „Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial!“

Gemeinsamkeiten bei RWO und Basler

Zwanzig Minuten wird bei der Pressekonferenz gefragt, dann positioniert sich Basler vor dem RWO-Wappen - lächelt und hält die Luft an. „Den Bauch bitte hinterher wegschneiden!“

Super Mario und RWO: Hier gibt es Gemeinsamkeiten: So sind Basler (1995) und RWO-Legende Lothar Kobluhn (1971) die einzigen Torschützenkönige der Bundesliga, denen dies nicht als Stürmer gelang. Alte Heldengeschichten möchte Basler nicht aufwärmen. Gestern Nachmittag wurde bereits trainiert. Am Samstag soll gegen Darmstadt 98 das erste Erfolgserlebnis folgen.