Oberhausen. Die Grünen wollen systemrelevante Berufe angemessen entlohnen und nehmen den Kampf gegen den Klimawandel wieder verstärkt in den Blick.
In Oberhausen hat sich die gute Tradition etabliert, dass sich die Parteien im Rat der Stadt zu Beginn eines Jahres an alle Bürger mit einem politischen Grußwort wenden. Das Grußwort enthält einen kurzen Rückblick auf das alte Jahr und einen Ausblick auf die politischen Vorhaben im neuen Jahr. Die Folgen dieser kleinen Serie an zentralen Aussagen der Ratsfraktionen und -gruppen zu deren Sicht auf die aktuelle Lage in Oberhausen werden im Laufe der nächsten Tage nach und nach veröffentlicht. Hier beschreibt nun die Fraktionssprecherin der Grünen, Steffi Opitz, den Blick ihrer achtköpfigen Fraktion auf die Jahre 2020 und 2021:
"In dieser bedrückenden Zeit möchten wir zunächst allen danken, die im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid 19 über ihre Kräfte hinauswachsen und stets im Einsatz sind. Wir Grünen werden weiterhin an die Landes- und die Bundesregierung appellieren, die sogenannten systemrelevanten Berufe endlich adäquat zu entlohnen. Denn bereits nach der ersten Welle haben wir erlebt, wie schnell die Anerkennung und Versprechungen verpufften. Für diese Berufsgruppen ist einfach kein Geld da. Aber was ist, wenn sich zukünftig keine(r) mehr für diesen Beruf entscheidet? Dann ist es wohl zu spät, über eine gerechte Bezahlung nachzudenken!
Für die Gleichstellung
In diesem Zuge wollen wir uns auch weiterhin für die Gleichstellung von Frau und Mann in allen gesellschaftlichen Bereichen einsetzen und in 2021 den Fokus auf die Geschlechtergerechtigkeit in der städtischen Verwaltung legen.
Wir erleben den kaum auszuhaltenden Spagat zwischen dem Schutz der vulnerablen Gruppen und der Sorge um jene, die weniger gesundheitlich, denn sozial gefährdet sind. So sehen wir die Familien, die in doppel- und dreifach Belastung Teleheimarbeit, Homescooling/Kinderbetreuung und Haushalt bewältigen müssen. Solo-Selbständige, die existenzbedroht sind. Der Kulturbereich, der „nicht“ systemrelevant ist, und nun mehr denn je für seine Daseinsberechtigung kämpft.
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Aber eine wirkliche Katastrophe ist die Pandemie für all die Erkrankten, die auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen, für die Angehörigen, deren Liebste aus dem Leben gerissen werden.
Im Fokus: der Klimawandel
Aber wir müssen unseren Fokus auch weiterhin auf den Klimawandel legen. Die Maßnahmen, die unsere Stadt bislang verhindert hat, sind mehr als demotivierend, aber wir dürfen nicht aufgeben.
Die großen Fraktionen bejahen letztendlich den Ausbau des Autobahnkreuzes. Diese Entscheidung wird Oberhausen im Kampf gegen den Klimawandel nicht einen Schritt weiter bringen. Mobilitätswende sieht anders aus! Der ÖPNV muss so ausgebaut werden, dass dieser den Individualverkehr völlig ablöst.
Die angestrebte Klimaneutralität muss ein klares Bekenntnis sein. Aber schon jetzt werden Einschränkungen zur Umsetzung aufgezeigt. Wir werden diesen Prozess sehr kritisch begleiten! Umso wichtiger ist es für uns, zu erleben, dass es viele Menschen gibt, die sich einsetzen. Auch all denjenigen möchten wir danken, die sich für den Erhalt der Umwelt einsetzen, für die Vielfalt in unserer Gesellschaft leben und für all diejenigen, die sich für Menschen einsetzen, die Hilfe und Unterstützung bedürfen und in unserer lauten und hektischen Gesellschaft schnell vergessen werden.
Grünen Finger in die Wunden legen
Als Wahlsieger gehen wir gestärkt ins Jahr 2021. Wir werden die Grünen Finger in all die Wunden legen, die die Stadtspitze, gestützt durch ihre beiden großen Fraktionen, anscheinend nicht ernsthaft heilen will. Wir bedanken uns bei allen, die uns vertrauensvoll ihre Stimme bei der Kommunalwahl gegeben haben und so Klima- und Umweltpolitik ein größeres Gewicht geben.
Auf in ein Grünes 2021!
Steffi Opitz, Fraktionssprecherin der Grünen"