Oberhausen. Wer das Ruhrgebiet näher kennenlernen will, der kann das nur auf zwei Beinen, bei mäßigem Tempo. Dieser Wandertipp führt Sie auf krummen Wegen und engen Pfaden durch eher „untypische“ Gegenden. Entdecken Sie das ganz andere „Ruhrgebiet“. Ein Tourtipp durch den Sterkrader Wald in Oberhausen.

Im Westen des Ruhrgebiets, schon dicht beim Rhein, treffen sich zwei der wichtigsten und ältesten Autobahnen: die vom holländischen Arnheim nach Süden führende A 3 und die am Nordrand des Ruhrgebietes entlang laufende A 2, um sich im Autobahnkreuz Oberhausen miteinander zu verschlingen.

Die aus ungezählten Partikeln bestehenden Blechlawinen, die sich hier endlos ergießen, trennen und vereinen, durcheilen den Sterkrader Wald, ein schönes Naturgebiet, das fast nur den einen Makel hat: durch ein asphaltenes Kreuz gevierteilt zu sein.

Laichgewässer für Amphibien

Hochwüchsige Buchen geben hier den Ton an, stellenweise durchmengt mit Hainbuchen, Roteichen, Erlen, Bergahorn, vereinzelt auch Kiefern. Mergelgruben zeugen von alten Zeiten und dienen zugleich Amphibien als Laichgewässer. Der Handbach mit seinem klaren Wasser hat wesentlich Anteil daran, dem schönen Wald auch ein liebliches Antlitz zu geben.

 Im Osten berührt der Sterkrader Wald den Ortsteil Königshardt. „Hardt“ deutet darauf hin, dass auch diese Anhöhe einst mit Wald bestanden war. 1776 gab Friedrich II, König von Preußen, acht Familien, die aus der Pfalz ausgewandert waren, diesen Flecken zur Besiedelung. Vermutlich zum Dank an den Monarchen wurde aus der Hardt die Königshardt – der Atem der Geschichte im Grundrauschen eines hektischen Autobahnkreuzes.

Sterkrader Wald in Oberhausen - die Wanderroute

0 m Ausgangspunkt ist ein Parkplatz an der Hiesfelder Straße in Oberhausen. Wir gehen nördlich in den Wald. Über die Kreuzung, nach wenigen Metern, gehen wir geradeaus hinweg. Wir sind auf dem Weg 12, X, 13.

280 m An der nächsten Kreuzung, wo eine Bank steht, biegen wir links ab.

450 m Noch vor der Brücke über den Handbach (1) biegen wir rechts ab und gehen auf einem hübschen Pfad neben diesem klaren Wasser.

580 m Wenn wir halblinks die gemauerte Brücke über den Bach erkennen, gabelt sich der Pfad. Wir wählen den nach rechts führenden Ast.

720 m Wir erreichen wieder den Weg von vorhin, dem wir nun nach links folgen, um die Autobahn zu unterqueren.

880 m Gleich hinter der Autobahn-Unterführung geht es links herum. Ich bin wohl schon tausendmal über die Autobahn da oben gerauscht, ohne bis vor kurzem zu ahnen, wie schön es nur wenige Meter abseits ist.

1060 m Wir wenden uns rechts herum, um erneut am Handbach entlang zu wandern. Es geht über eine Wegkreuzung mit Bänken und einer Brücke hinweg. Das Rauschen der Autobahnen wird nie ganz verstummen. Stellen Sie sich einfach vor, es stamme von einem gewaltigen Wasserfall. Rechts des Pfades steht eine als Naturdenkmal gekennzeichnete mächtige alte Buche (2) . Wir queren den befestigten Weg und bleiben weiter in der Richtung. Unser Pfad kreuzt einen kleinen Bachzulauf. Wo zu unserer Rechten eine Holzbrücke über den Handbach führt, halten wir uns halblinks.

2150 m Wo unser Pfad an einer Bank den Wald verlässt, wenden wir uns nach rechts, um sogleich den Handbach zu überqueren. Der Weg ist mit einem X markiert. Links von uns liegen Pferdekoppeln, näher am Horizont eine Halde. Wo die Wanderstrecke X nach rechts in den Wald biegt, bleiben wir weiter auf Geradeauskurs, leicht bergan.

2730 m An einer Bank krümmt sich der Weg nach links, während wir kurz darauf nach rechts in den Wald tauchen. Geräuschlos federn unsere Schritte über weichen Boden.

3020 m Wir erreichen Wanderweg X, wo es rechts weitergeht.

3070 m Gleich darauf biegen wir links ab auf einen Pfad, der uns durch ein Altholzbiotop (3) führt. Abgestorbene und umgestürzte Bäume lässt man hier stehen, damit sie Höhlenbrütern und Fledermäusen zur Heimstatt werden. Im Wald ist Totholz eigentlich nichts Besonderes. Besonders allerdings sind diesbezügliche Verbotsschilder und Warnhinweise.

Sterkrader Wald in Oberhausen - die Wanderroute, Teil 2

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. © Unbekannt | Unbekannt

3380 m Am befestigten Weg – es ist X – knicken wir links ab, ...

3490 m ... etwas weiter erneut nach links, ...

3520 m ... gleich darauf nach rechts, um die Autobahn zu überqueren, die wir hier als Rennpiste erleben.

3930 m Am Waldsaum biegen wir rechts ab, und zwar mit der Strecke X. Linker Hand säumen alte Eichen den Weg. Vor der Lärmschutzwand knicken wir mit unserem Weg nach links ab.

4510 m An der Straße unterqueren wir nach rechts die Autobahn.

4690 m Man kann leicht den Fußweg übersehen, der zwischen den Häusern nach rechts abgeht. Das vor uns liegende Wegstück wird jedermann von der Wirksamkeit von Lärmschutzwänden überzeugen.

5210 m An der nächsten Kreuzung, wo es nach links in die Siedlung geht, der Weg X halblinks weiterläuft, wenden wir uns nach rechts, Richtung Autobahn. Der Weg biegt sich nach links, beschattet von mächtigen Buchen (4) . Wir queren erneut eine Leitungstrasse, erkennbar an den farbigen Pfählen, erreichen bald die Straße und gehen in gleicher Richtung (SW) weiter.

6160 m An der Straße geht es rechts (W) weiter, um auch den vierten Balken des asphaltenen Kreuzes zu queren.

6370 m Gleich nach der Unterführung geht es rechts in den Wald hinein. Die Strecke verläuft zunächst gerade, vollführt dann einen langgezogenen Rechtsbogen.

6730 m Vom Weg zweigt nach links ein unscheinbarer Pfad ab, um uns noch näher an den hübschen Handbach (5) zu führen, der uns schon manches Mal so klar entgegenlief.

7050 m An der Straße angekommen, geht es links zum Auto.

7160 m Mit 7 km haben wir das Kreuz des Westens umrundet.